Die Weber-Anhänger des ersten Wahlgangs sind etwas verunsichert. Auslöser für die Konfusion ist ein Brief vom Hausbesitzerverein von letzter Woche. Darin steht, dass Herr Nussbaumer, dieser Sozibolzen, den Eigenmietwert um satte 35% erhöhen werde, sollte der mal in der Regierung hocken.
Unterschrieben ist diese schwachsinnige Behauptung von einem Abgetretenen, von Hans-Rudolf Gysin, alt Nationalrat, (den Titel führt er wie ein liturgisches Schaugerät vor sich her).
Dieser Brief hat einigen Ärger ausgelöst.
Und zwar deshalb, weil breite bürgerliche Kreise nun einfach nichts mehr von HRG wissen wollen. Und deshalb sauer sind. Warum mischt sich der jetzt schon wieder ein? – lautet die meistgehörte Frage.
Dieser Brief könnte, ich wiederhole: KÖNNTE, das Ende des Kandidaten Weber einläuten.
Denn mit dem Gysin-Brief wird den Bürgerlichen vor Augen geführt – auch denen, die es bis jetzt nicht so richtig glauben wollten -, dass der Brückenbauer (im Wortsinn) Weber (auch noch) ein Hampelmann der Wirtschaftskammer ist.
Der Brief wurde nämlich derart breit gestreut, dass Tausende von potenziellen Wählern diese Botschaft auch tatsächlich erreicht hat.
Wenn man sich so umhört, so stösst man immer mal wieder auf Leute, die – „so ganz unter uns gesagt“ – Lauber wählen werden. Dass sind diejenigen, die nie und nimmer einen Sozialdemokraten wählen werden und genauso vehement keinen SVPler.
Mit Herrn Lauber gibt es für bürgerliche Wähler (schon jetzt) eine Alternative, ausser man füllt den Zettel überhaupt nicht aus oder legt leer ein.
Beste Wahlpropaganda für Herrn Lauber hat am Sonntag Herr Mensch in der lokalen Sonntagszeitung „Schweiz am Sonntag“ gemacht. Titel: Anton Lauber ist der König von Allschwil – bald wird er Regierungsrat
Ein Exekutivpolitiker auf der Überholspur: Anton Lauber hat sich planmässig zum neuen CVP-Regierungsrat aufgebaut. Der Gemeindepräsident von Allschwil führt sein Dorf wie ein Unternehmen.
Die Frage ist nur, wann ist „bald“?
Denn das Porträt ist terminlich irritierend platziert, macht zu diesem Zeitpunkt eigentlich wenig Sinn, to be frank, Herr Mensch: Die Wahlcouverts für das Rennen Nussbaumer/Weber sind eingetroffen und werden jetzt ausgefüllt.
Weil man davon ausgehen kann, dass Herr Nussbaumer seinen Vorsprung wird halten können, interessiert, wenn überhaupt etwas, nur noch die Frage: Wie viele Stimmen macht Anton Lauber schon in diesem Wahlgang?
Origenes meint
@ Hans Rudolf Gysin: Ihr Vorgehen, Herr Gysin, ist undemokratisch, hat mit Demokratie und FREIER Meinungsbildung nichts, aber rein gar nichts zu tun! Verschonen Sie in Zukunft die politische Landschaft mit Ihrer versteckten Propaganda und akzeptieren Sie endlich, dass die Region Basel zwar viele Bürger hat, aber keinesfalls „bürgerlich“ ist – sicherlich nicht in der Art „bürgerlich“, wie Sie das mit Ihrem „Netzwerk“ durchsetzen wollen. Woher kommt dieser Hass auf die Sozialdemokraten, die schlussendlich mit 2 Bundesräten Regierungspartei sind? Wieso müssen Sie mit Lügen Wahlkampf machen? Warum halten Sie die Stimmbürger für dermassen naiv? Wenn ich ein Produkt verkaufen will, so preise ich in erster Linie dessen Vorteile. Ich ereifere mich nicht darüber, wie schlecht das andere Produkt ist. Herr Gysin, Sie und Ihre Truppe kommen mir wie Glacé-Verkäufer vor, die neben einem Hotdog-Stand sind. Sie geifern und gifteln, wie schädlich und ungesund diese Hotdogs doch sind. Alle Statistiken und Experten werden zugezogen, die Botschaft täglich wiederholt. Hotdogs sind schlecht, weil sie einfach schlecht sind. Punkt. Irgendwann glauben dann vielleicht zwei oder drei Leute daran. Was Sie aber vergessen, Herr Gysin, ist die Tatsache, dass Sie Glacé verkaufen sollten. Ihre ganze Energie investieren Sie in den Kampf gegen Hotdogs, aber gleichzeitig geht es mit der Qualität Ihrer Glacés runter, weil Sie sich nicht darum kümmern und die Ware inzwischen verfault ist.