Baschi Dürr will jetzt doch nicht mehr das werden, was er eigentlich nie werden wollte: Regierungsratspräsident von Basel-Stadt.
Dieses Mal hatten die Parteipräsidenten, anders als bei früheren Ständeratswahlen, nicht einen grossspurig angekündigten bürgerlichen Superkandidaten ins Rennen geschickt.
Sondern Baschi Dürr reingeschubst.
Weil sie wohl selbst nicht daran geglaubt haben, dass man die Linke zumindest bei diesem Amt verhindern könnte.
Nun kann es aber nicht sein, dass sich die Bürgerlichen jetzt einfach aus der Verantwortung stehlen und Frau Ackermann das Feld völlig kampflos überlassen.
Das wäre Betrug an der Wählerschaft.
Nein, jetzt muss der gewählte Vertreter der Gewinnerpartei in die Hosen steigen und für dieses Amt kämpfen.
Das wäre nun mal ein Wahlkampf auf Augenhöhe. Denn beide Kandidaten sind schliesslich keine Bisherige.
Frau Ackermann müsste in aller Öffentlichkeit mal darlegen, für was sie denn überhaupt steht.
Und Conradin Cramer kann aufzeigen, wie er als derzeit noch Aussenstehender und auf alle Fälle mit einem unverstellten Blick, dieses Amt zu einem richtigen Regierungspräsidium machen will.
Niemand wird widersprechen können: Conradin Cramer bringt alles mit, was es für einen Regierungspräsidenten braucht: er ist smart, politisch erfahren, unverbraucht, aufgeschlossen, urban.
Und ein Mann mit einer politischen Zukunft.
Es wäre geradezu fahrlässig, würden die Bürgerlichen nicht mit Conradin Cramer antreten. Zum einen könnten sie die Wahlschlappe von Sonntag im November ein wenig vergessen machen und zum anderen werden die Bürgerlichen nie wieder so nah ans Präsidium rankommen.
Ich meine, 12 Jahre Ackermann als Präsidentin von Basel-Stadt – welch ein Graus!
Also: Conradin Cramer for President!
Ergänzung: Conradin Cramer muss auch aus taktischen Gründen antreten. Denn ohne ihn läuft Baschi Dürr Gefahr, nicht gewählt zu werden. Weil den bürgerlichen Wählern nur mit ihm allein die Motivation fehlt, nochmals an die Urnen – bildlich gesprochen – zu gehen. Ich meine Herr Näglin ist nun wahrlich kein Zugpferd.
Henry Berger meint
Das Regierungspräsidium ist ein Fehlkonstrukt. Hypotethisch angenommen Frau Ackermann möchte nicht und sonst auch keiner – wird dann gewürfelt?
M.M. meint
Ich bin für den klassischen Sesseltanz. Wer am Schluss keinen Stuhl mehr hat, der wird Präsident.
Feldschütz meint
Das Präsidialdepartement mit dem bereits stark geschrumpften Sanitätsdsepartement zusammenlegen, dann gibt es schon fast ein 75% Departement!
Krämer meint
Scharfsinnig analysiert! So ist es. Wenn nicht jetzt – wann dann, und vor allem: Wenn nicht Cramer – wer denn? Wer diesen Moment nicht nutzt, soll und darf sich nie mehr, aber wirklich gar nie mehr über die linke Vorherrschaft auslassen. Das Statdpräsidium liegt nun auf dem Silbertablett bereit.