Die SVP Baselland hat sich das Ziel gesetzt, bei den nächsten Landratswahlen zur Dreissigprozentmarke vorzustossen. Was die Partei weniger an die grosse Glocke hängt: Sie hat ein enormes Personalproblem.
Nicht dass sie ihre Listen nicht füllen könnte, die Partei bekundet ihre liebe Mühe, für das Amt des Landrats geeignete Leute zu finden. Man nimmt dann halt, was sich auf dem Wahlplakat zu einem schönen Gruppenbild zusammenfügen lässt.
Zum Beispiel die Jessica, SVP-Kandidatin aus Liestal, „jung, engagiert und zielorientiert.“ Sie hat eine klare Sicht auf die Dinge, zum Beispiel auf das Theater:
Das Theater und der Kanton Basel haben nicht das Monopol als Kulturschaffende. Auch im Baselbiet wird Kultur gemacht, welche es nicht nötig hat, so hohe Subventionen zu verlangen und in der Bevölkerung erst noch breiter abgestützt ist. Dies zeigen die vielen gut besuchten Anlässe und Dorftheater in den verschiedensten Gemeinden des Baselbiets.
Tja, wie gesagt, Jessica ist Landratskandidatin der SVP. Wenn die Partei tatsächlich die dreissig Prozent erreichen sollte, dann ist es durchaus möglich, dass Jessica in den Landrat reinrutscht und damit über Dinge mitentscheiden wird, die wir dann ausbaden müssen. Zum Beispiel Schulreformen. Denn auch da hat sie eine klare Meinung.
Ich selbst habe an einer PISA Studie teilgenommen, da ich als Sekundarstufe Niveau A Schülerin aber weder Physik, Chemie, Algebra und weitere Fächer nicht hatte, muss man sich nicht wundern, dass diese Studie schlecht abgeschnitten hat.
Was soll man da noch sagen?
Anton Keller meint
Baresi, es ist schlicht unerheblich wie die junge Dame heisst. Sie muss nur die Werte der SVP mittragen wollen.
Baresi meint
Heissen echte Schweizerinnen heutzutage tatsächlich „Jessica“?
Anton Keller meint
Ist ja auch nicht so eine schöne Rolle, bei der überborderden Geldverteilung die Spielverderberin zu spielen.
Gotte meint
warum sich auf die arme jessica einschiessen? immerhin ist sie mutig, sie versucht etwas und sie wagt sich als frau unter die svp-mannen. warum schauen wir nicht mal ein bisschen, wie sich die bisherigen svp-landräte ausdrücken? in einer zufällig ausgewählten interpellation (2010-215) von paul jordi, svp, tönt es dann so:
„Wie ich bezüglich Ausschreibungen der kantonalen Verwaltung festgestellt haben, werden die gesetzlichen Bestimmungen angewendet, die Verfahren haben sich gut eingespielt und sind den Unternehmungen bekannt. Aus Unternehmerkreisen ist aber auch bekannt, dass Gemeinden die gesetzlichen Bestimmungen zum Teil recht unterschiedlich interpretieren und umsetzen. Sei dies bezüglich ausnützen der Schwellenwerte oder in dem in einem laufenden Verfahren die Spielregeln (Kriterien) geändert werden oder im administrativen Aufwand, der zu Lasten der Unternehmer
generiert wird.“
M.M. meint
Die Jessica ist doch lustig. Eine Bekannte aus der Stadt hat mir eben gemailt, ich solle doch unbedingt Jessica wählen. Sie freue sich schon jetzt darauf, wenn sie dann nach der Wahl mit Tamara Wernli kochen werde.
Ihr Zitat bringt mich auf die Idee einer Fortsetzungsgeschichte: die lustigsten Politikersprüche zu den Wahlen. Zum Beispiel den mit dem Buddha und dem Sparen von Herrn Ballmer finde umwerfend, ähem, gut.
Also: Prospekte auswerten und schicken!
Durchreisender meint
„Ein Lehrer sollte eine Vorbildfunktion haben, wenn ich mich aber umsehe, und selbst Lehrpersonen hatte, welche total ausflippten, offen ihren Schüler über Drogenkonsum berichten und sogar handgreiflich werden, muss ich mich schwer fragen, ob es weitere Gesetze und Reglungen braucht, wenn man nicht mal die bestehenden im Griff hat“
…die Arme, hatte nicht nur kein Algebra-, Chemie- und Physik-, sondern auch kein Deutschunterricht. Schande.