
An der Bundesratswahlfront tut sich nicht mehr viel:
- Pult distanziert sich von seinem früheren Leben als Juso und überhaupt – ziemlich weicheiig.
- Die NZZaS plustert eine Daniel-Wiener-Beat-Jans-Geschichte über einen vermeintlichen Skandal auf – ziemlich abgestanden.
- Jans schickt seine Frau an die Wahlkampffront – ziemlich peinlich.
- Jans sagt den ch-Medien, dass er mehr Geld ausgeben will als die Schuldenbremse zulässt, mit „Sondervermögen“ nach deutschem Vorbild. Plus: Einkommensbezogene Krankenkassenprämien (am liebsten eine Einheitskasse), die AHV stärken aka private Pensionskassen zurückdrängen; vom Bund aus in die Spitalpolitik und die Kinderbetreuung der Kantone eingreifen, einen EU-Beitritt – längerfristig – anstreben, und schliesslich eine neues Bundesamt für Gleichstellung schaffen – ziemlich giftschrankig.
Für seine bürgerlichen Wähler und -innen im Bundeshaus.
Also für die Mehrheit.
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Doch zum Wichtigen: Kochen und Genuss.
Es gibt da diesen Wiederholungssender ARD-alpha mit dem Untertitel „Der Bildungskanal“. (belegt auf der Fernbedienung einen Top Ten-Platz).
Freitagnacht sind wir nach einem Streaming-Thriller beim Durchzäppen dort hängengeblieben, an einer Kochsendung von und mit Wolfram Siebeck.
Meine Lehrzeit zum Alltagskoch lief in den 80ern so ab: Zuerst Betty Bossi, „deren“ Rezepte Erfolgserlebnisse garantieren.
Danach einige Kochbücher von bekannten Gourmetköchen, mit Rezepten, die frustrieren, weil man im Normalhaushalt diese Kleinstmengen an geschmacklichem Firlefanz einfach nicht hat. Oder mitten im Kochen zu meiner Lieblingsstelle gelangt: „Und jetzt für 24 Stunden in den Kühlschrank“.
Fuck.
Aber dann tauchte anfangs der 80er er auf, der Meister der gehobenen Alltagsküche für Anfänger: Wolfram Siebeck.
Damals hat er in der ZEIT jede Woche ein Rezept veröffentlicht, eingepackt in eine unterhaltsame Geschichte über Gott und Frankreich und so.
Später kochte er auch im Fernsehen, die alpha-Sendung war eine aus dem Archiv.
Es ist so.
Wenn Mann mit Kochen anfängt, dann rüstet er zuerst mal kräftig auf: Pfannen aus Kupfer (teuer und nicht brauchbar), gute Messer (teure, weil gute Investition).
Zum Kochen braucht man – nebst gutem Rohstoff- ein paar anständige Gewürze (z.B. schwarzer Pfeffer nicht aus der Mühle, sondern aus dem Mörser) und – viel Butter.
Siebeck – das ist überhaupt viel Butter (sie und ich hatten damals etliche Diskussionen, heute ist die Butter kein Thema mehr.) Und sich Zeit lassen, gerade beim Anbraten.
Dann des Alltagskoch Höhepunkt.
Als sich die Chance ergab, haben wir uns eine Gastroküche einrichten lassen – teuer, aber eine Investition, die sich ausbezahlt hat.
Gerade mit Blick auf die Lebensqualität, die uns diese Küche schenkt.
Tag für Tag seit 18 Jahren.
Je länger ich Siebeck, wie damals fasziniert, beim Kochen zuschaute und des Maestros Kommentare zum Tun aufsog, desto bewusster wurde mir, wie viel ich dem Mann zu verdanken habe.
Siebeck – das war eine mediale Begegnung fürs Leben.


Franz meint
Das Foto ohne Text in der BZ hätte gereicht.
Man will ihn nicht!