Calangute Beach am Sonntag: Gedränge am Strand
Man kann es ja bedauern, dass es nicht mehr so ist wie früher. Doch das Leben geht weiter und das bedeutet Veränderung. Das Goa von 1970 gibt es nicht mehr. Calangute, wo wir damals unter uns waren, wo man für sehr wenig Geld wochenlang geradezu paradiesisch vor sich hin leben konnte, dieses Calangute gibt es nicht mehr. An dessen Stelle haben sie eine indische Stadt gebaut, dreckig, lärmig, überfüllt, mit hässlichen Neubauten im üblichen Stil.
Im Süden, hat man uns gesagt, sei es noch so wie früher.
Die Strände nördlich von Panjim sind fest in Händen von Russen, Ukrainern, Polen. Es werden jeden Tag mehr, denn heute beginnt die Hauptsaison. Seit drei Jahren sei das jetzt so, sagt uns der Taxifahrer. Plötzlich seien statt Engländern, Franzosen, Amerikanern, Russen gekommen.
An den Stränden wird noch gehämmert und genagelt, Reih an Reih stehen Verpflegungshütten, Shaks genannt, jede mit ihrer eigenen, übergrossen Tonanlage. Bum, bum, bum, bum: Basstöne wummern über den Strand und übertönen die Wellen.
Für diese letzte Nacht im Taj bezahlen wir 30 Franken mehr als gestern.
Die Temperaturanzeige zeigt 34 Grad, das Wasser des Pools ist mit 28 Grad zwar etwas kühler, aber so richtig erfrischend ist das nun auch wieder nicht. Hochsommerliche Temperaturen halt.
Allerdings, in einer Hinsicht hat sich Goa überhaupt nicht verändert: Noch immer scheint es trefflich geeignet als Projektionsfläche für die Träume von Nordländern.
Wenn ich mir diese Kulisse betrachte, die sie in den letzten Tagen und zuvor an „unserem“ Strandabschnitt hochgezogen haben, dann stelle ich mir vor, aus welch erbärmlichen Wohnverhältnissen diese am ersten Tag hellweissen und am nächsten schon rotgebrannten Menschenmassen wohl herkommen müssen, um das hier zu ertragen.
Es wird Zeit, dass wir gehen.
PS: Um die Titelfrage noch kurz zu beantworten: Nein.