Irgendwie ist heute alles möglich.
Und alles, auch das Privateste, wird vor die Kamera gezerrt. Zum Beispiel gestern Abend, nach dem (obligaten) Tatort, (der letzten Sonntag aus Saarbrücken war einiges amüsianter und skuriler, als der vom Bodensee – einer hat getwittert, das Beste sei das Schweizer Ufer hinten im Bild gewesen), gestern Abend also, nach dem Tatort dieses Ehepaar aus Aesch, mit ihrem Frühchen.
Das Kinderspital bietet alles auf, was es aufzubieten kann, um so ein Zufrühgeborenes am Leben zu erhalten. Und Kamera und Mikrofon immer dicht dran.
Die eigentliche Geschichte kommt bruchstückweise später: Er, 47 hatte sich all die Jahre nicht für ein Kind entscheiden können.
Gibt ja noch anderes im Leben, als Kinder.
Als er sich dann durchgerungen hatte, war sie auch schon 41 geworden. In vitro-Befruchtung, ist heute ja normal. Wie so oft, Zwillingsschwangerschaft, das Mädchen überlebt die Frühgeburt nicht.
Gegen Ende der Reportage feiern sie den ersten Geburtstag und den ersten Todestag zugleich. Und das wohl für die nächsten Jahre. Der Junge wird mit dem Schatten seiner Schwester leben.
Ein zeitgemässes Schicksal und wohl kein Einzelfall. Bei uns. Die erste Geburt nach vierzig – ist doch irgendwie normal oder? Vielleicht sendet das Schweizer Fernsehen schon bald eine Fortsetzung: Der Max hat jetzt doch noch ein Schwesterchen.
Irgendwie ist heute ja alles möglich.
Die Frage ist einzig, muss man für all das Zeugs auch noch Verständnis aufbringen?
Rainmaker meint
ja – über den Kommissar in Gummistiefeln werden wir noch lange lachen können….