Es gibt da eine eidg. Kommission, die – etwas mit Medien.
Die hat eben in einem Thesenpapier festgehalten, dass „Online-Plattformen wie soziale Netzwerke und Suchmaschinen heute einen wesentlichen Teil der öffentlichen Debatte und des Informationsaustausches prägen. Die Unternehmen hinter diesen Plattformen besitzen grosse Markt- und Meinungsmacht.“
Was zu tun ist – guess what: Der Staat muss wegen uns, den Digitalidioten, eingreifen und regulieren, überwachen und die digital verführten Bürger:innen im richtigen Umgang mit Onlinezeugs schulen.
Der Ruf nach Zensur wird in monströse Sätze wie diesen verpackt, dessen Sinn sich mir auch nach mehrmaligem Lesen nicht erschliessen will, Forderung:
Gouvernance von Algorithmen durch Verpflichtungen zur Risikofolgenabschätzung, Erklärbarkeit und Berücksichtigung demokratischer Werte sowie durch die Entwicklung nicht-kommerzieller Alternativen.
Es gab mal eine Zeit, so in den 1970ern des letzten Jahrhunderts, als die Parteizeitungen untergingen und durch sogenannte Forumszeitungen ersetzt wurden, Schweizer Verlage wie Jean Frey, die Basler Zeitung (ja die), der Tagesanzeiger, Ringier, die NZZ, die Wanner-Blätter in ihrem Verbreitungsgebiet „die öffentlichen Debatte und den Informationsaustausch“ nicht nur prägten, sondern bestimmten.
Sie besassen mangels Alternativen, aka Plattformen (und Blogs und Info-Websites von Unternehmen, Organisationen und Parteien), die absolute Markt- und Deutungsmacht. Kommerziell eingemauert durch die Publicitas, eine monopolistische Werbeaquise-Plattform der Verlage.
Diese Zeit ist vorbei, da können die Mitglieder der eidg. Medienkommission noch so dagegen anrennen wie Alice Weidel gegen Windmühlen.
Und das ist nicht nur gut für uns, sondern auch für die Demokratie.
Denn die Gatekeeperfunktion, sprich die (willkürliche) Auswahl von Berichtenswertem durch Journalisten sowie deren Exklusivität auf veröffentlichte Meinungen, sind gebrochen. (Ich wähle die Quellen auf X, denen ich folge, selbst aus.)
Endgültig.
Doch die Medienkommission verharrt in der Medienwirklichkeit von gestern – kein einziger Vertreter der Plattformen kann dort mitreden; man bleibt unter sich.
In der Medienkommission sitzen Geschäftsleitungsmitglieder der grossen Zeingungsverlage und der SRG, sowie Interessensvertreter der Werbewirtschaft und von Journalisten.
Ihre Hobbys sind „Reiten, viel Zeit mit meinem Pferd verbringen, Zeichnen“.sie Was sie in der Medienkommision erreichen will: „Gutes Zusammenarbeiten mit den anderen Berichterstattern und gute Berichte schreiben, so dass die Leser zufrieden sind.“
Man kann das Ergebnis langer Sitzungen der Medienkommission mit dem schönen Begriff „Inkompetenzkompensationskompetenz“ zusammenfassen.