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In türkischem Bad eingesperrt oder: der Kochtopfmacher

14. Oktober 2013 By M.M.

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Ninh Binh, Nordvietnam: Vielleicht muss ich zunächst mal etwas zum Wetter sagen. Es ist grenzwertig heiss. In Grad ausgedrückt: vierunddreissig. Dazu eine hohe Luftfeuchtigkeit.

Man fühlt sich in den wenigen Kleidern, die man anhat, in ein türkisches Bad eingesperrt.

Wer jetzt gerade, zum Beispiel in Arlesheim bei 11 Grad draussen, im behaglich geheizten Wohnzimmer diesen Blogbeitrag liest, darf ruhig laut denken: “Hö, hö, sollen sich doch schwitzen!”

Wir nehmen’s nicht krumm.

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Wir hätten uns also nach dem Mittagessen für gut eine Stunde mit solch einem Boot durch abgeerntete Reisfelder fahren lassen können, (wir wären nicht die einzigen gewesen). Mit einer dichtgeschlossenen gelben Schwimmweste ausgestattet.

Wir haben es sein lassen. Obwohl – wir hätten in dieser Stunde mindestens drei Kilo Gewicht verloren. Möglicherweise jedoch auch jeden klaren Gedanken.

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Wir haben deshalb der Bootsfahrt einen netten Spaziergang vorgezogen ( und später im klimatisierten Hotelzimmer in einem Kingkingkingsizebett – das Bett ist so gross, dass wir einander anrufen müssen, um ein paar Worte auszutauschen – und bei einer Tasse köstlichstem Jasmintee aus China auf youtube angeschaut, was wir verpasst haben).

Und sind dabei einem Kochtopfmacher begegnet – so etwas haben wir tatsächlich noch nie gesehen.

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Während Aluminiumstangen und gebrauchte Coladosen in einem dicken Eisenbehälter schmelzen, der in einem aus einem alten Fass gebauten Ofen steht und ein Föhn zusätzlichen Sauerstoff ins Feuer bläst, um die Temperatur auf den Schmelzpunkt zu treiben – und soll mich jetzt niemand fragen, woher zum Teufel der Strom für den Föhn kommt, auf alle Fälle war er an eine Steckdose angeschlossen – während sich also unter grosser Hitze Dramatisches abspielt, formt der Mann mit Hilfe eines “Urtopfes” aus Erde die Schmelzform.

Ruhig, sorgfältig, routiniert – ein Meister!

Fein säuberlich putzt er letzte Sandkörner mit einer Vogelfeder weg. Dann ist die Positivform für den Guss bereit und die Schablone mit dem Topfwand kann passgenau draufgesetzt werden.

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Wohl! nun kann der Guß beginnen,
schön gezacket ist der Bruch.
Doch bevor wir’s lassen rinnen,
betet einen frommen Spruch!

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Ist das Aluminium abgekühlt, zieht der Topfmacher mit einer Eisenzange den neuen Kochtopf aus dem übrig gebliebenen Erdhaufen. Man könnte meinen, es handle sich um Silber, so schön wie der neue Topf aus der braunen Erde strahlt.

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Kategorie: Long Trip 2013 Stichworte: Vietnam

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Kommentare

  1. Henry Berger meint

    14. Oktober 2013 um 17:17

    Barfuss mit flüssigem Aluminium arbeiten…wenn das die SUVA wüsste! Andere Länder andere Sitten – aber der ganze Vorggang hat schon was fazinierendes, ich wusste nicht, dass man den Schmelzpunkt von Aluminium mit so einfachen Mitteln erreichen kann…

    • M.M. meint

      15. Oktober 2013 um 01:41

      In der Tat, liegt doch der Schmelzpunkt von Aluminium bei 660 Grad. Als Brennmaterial braucht er Kohle.

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