Als ich damals zum zweiten Mal nach Indien gereist bin – über Land – blieb ich fast einen Monat in Rishikesh hängen. Es gab so ziemlich alles hier: guten Shit, interessante Leute, jede Menge Swamis und Sadhus, einen Guru, dem ich ein paar Tage gewidmet habe, Lassi, Reispudding, guten Shit, aber den habe ich bereits erwähnt, wie ich sehe.
Aber wie schon erwähnt, ich kann mit der Hindugötterwelt nun rein gar nichts anfangen. Und mit den Weisheiten, die hier rumgeboten werden, erst recht nicht. Einem Jungpriester, er war 32, der uns kürzlich durch einen Tempel geführt hat und uns diese ALLUMFASSENDEN (ziemlich abgestandenen) indischen Weisheiten erzählte, habe ich gesagt: „Mein lieber Freund, ich könnte dein Vater sein. Deshalb sage ich dir jetzt: du hast von nichts eine Ahnung.“ Wir wurden dann unterbrochen, weil sein Telefon klingelte. Mit den fünfzig Rupees (zehn Chais) für die Führung war er gar nicht zufrieden. So ist das halt hier.
Im Restaurant gleich bei der einen Hängebrücke, wo wir heute wiederum eine köstliche Margarita gegessen haben, dazu griechischen Salat(!), ohne Witz: mit Feta, also dort haben zwei Jungs am Nebentisch gemütlich ihren Joint gedreht. Und die tragen tatsächlich noch immer diese Hippieklammotten und sind unglaublich cool. Ansonsten ist Rishikesh für Frauen jenseits des Klimakteriums. Sie sind in Gruppen unterwegs und suchen sich selbst.
Der Grund, weshalb wir nach dem Kurzgefühl „ich war auch mal hier“ die zwei Tage in Rishikesh geniessen: nach all dem Flachland endlich mal wieder Berge mit einem Fluss mit sauberem Wasser. In der Nacht sinken die Temperaturen auf 5 Grad. Und ja der Smog ist auch nicht so dicht wie in Delhi. Und das ist auch schon etwas.