Hätte ich meiner Grossmutter gesagt, dass ich heute eine geschlagene Stunden mit einem Update vertrödelt habe, sie hätte mich ziemlich verständnislos angeschaut.
Gut, sie ist schon vor gut dreissig Jahren verstorben und musste sich im Leben mit weitaus Mühsameren herumplagen als mit Updates.
Zum Beispiel mit Adolf.
Aber diese ständige Aktualisierung von Apps und Programmen nervt den Jetztmenschen halt auch.
Bei Apple geht das ja noch leicht. Dort ist es eher diese tägliche Aufforderung des App-Shops, diese oder jenes App aufzufrischen. Wobei man nicht gefragt wird, sondern die Aufforderung erfolgt mittels einer Zahl. 1 ist okay, aber 10 legt dein iPhone lahm – iPad dito.
Doch mit anderen Geräten kann’s kompliziert werden. Und zeitraubend. Heute zum Beispiel kommt die Meldung bei der Leica-App, weil sie sich nicht mehr mit dem iPhone verbinden lässt.
Die Firmware müsse auf eine nächste Version geubdatet werden.
Nachdem man diese Meldung zunächst einmal ignoriert und die App zweimal neu installiert, ohne dass es besser wird – diese irrationalen Handlungen eines noch nicht komplett digitalisierten Hirns – klickt man halt doch den Link zur Website.
Und lädt zunächst die Anleitung runter.
Und wird zunächst einmal verzwergt mit der ausdrücklichen Warnung, falls man während des Updates die Kamera abschalte oder gar die Batterie rausnehme, könnte das an der Kamera schwerste Schäden verursachen.
Zuerst müsse man die Speicherkarte neu formatieren, die Firmware auf den Computer runterladen und „ins Stammverzeichnis der SD-Karte“ kopieren.
Dann folgen die beiden Sätze, die mich fast scheitern liessen: „Werfen Sie die SD-Karte ordnungsgemäß aus Ihrem Computer aus. Setzen Sie die SD-Karte in die Kamera ein.“
Wo zum Geier ist bei meinem Mac der Schlitz für eine SD-Karte?
Ich hab’s dann doch geschafft, weil ich in er Altkabelbox noch ein Ladekabel von einem alten Android-Handy fand, dass einen passenden Micro-Stecker.
Manchmal ist es gut, wenn man nicht alles, was längst nicht mehr gebraucht wird, beim Vogelsanger entsorgt.
Wer bis hierher gelesen hat und den Beitrag ziemlich langweilig findet, der oder die liegt komplett richtig.
Es gibt nichts Langweiligeres als dieses ständige Updaten.
Ich update also bin ich – der Grundsatz des modernen Menschen.
Arlesheimreloadedfan meint
Humbel Humbel ?
Ich verweigere mich praktisch jedem Update und kann doch überall mitquaken und alles mögliche Runterladen ?
Und ja,in jungen Jahren konnte ich mir nicht vorstellen,mich als 70 Jähriger, freiwillig als altmodisch zu bezeichnen.
PS: mehr mit Linux machen.
Instamat meint
Das wäre auch schneller gegangen, Sie hätten in der Aeschenvorstadt für 5’500 Franken die Kuh2 inkl. Update abholen können. Denn das möchten sie ja gern, die Wetzlarer, die mit ein paar Handstreicheleinheiten (jetzt mit dreimal Crop, ich lach mich schlapp) die Fixfokus 1 über Nacht faktisch (nicht technisch) wertlos gemacht haben. Doch doch, beides kapable Festlinsen, aber trotzdem zum Heulen, Preis vs. Leistung. Ganz schnuckelig sind die bunten Sondermodelle, die jeweils für die Pelzrussen nachfolgen.