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Ich möchte eigentlich mal gar nichts tun

3. April 2012 By M.M.

 

Es ist ja nicht so, dass man den Wechsel zum professionellen Müssiggänger so quasi mit dem Umlegen eines Schalters vollziehen kann.

Ich beschäftige mich schon seit gut drei Jahren damit.

Seit dem Zeitpunkt, als ich die lange Jahre gepflegte Idee verwarf, ich könne als Angestellter in meiner eigenen Firma so lange arbeiten, wie es mir passt, und damit die Grenze jenseits des ordentlichen Pensionsalters meinte, weil mich ja niemand rauswerfen oder in die Pension zwingen kann.

Ich erlebe das seit zehn Jahren, wie alte Weggefährten aus Journalistentagen reihenweise aufs Abstellgleis abgeschoben wurden. Und Kaderleute durch ein paar Jahre jüngere Nachwuchsleute ersetzt werden.

Irgendwann ging mir auf, dass ich diesen Satz, „ich kann so lange arbeiten, wie es mir passt“, auch anders interpretieren kann.

Damit einhergehend stellte sich ein sich lockerndes Interesse zu all den wichtigen Ereignissen, die in der Zeitung stehen, ein. Dieser Alltagskram, dieses tägliche Trommeln mit Zukunftsängsten. Dieses ständig am-Ball-bleiben-müssen. Diese ewig gleichen Sätzen zu Social Media und anderen Hypes.

Man schaut sich also um, was andere denn so machen.

Da gibt es diesen, der die lukrativsten VR-Präsidentenjobs innehat. Und davon träumt, dass er auch noch in vier fünf Jahren, wenn er die 70 bereits überschritten hat, ein Mann mit Einfluss und hohem Einkommen sein kann.

Schön für ihn. Mag ich ihm von Herzen gönnen.

Am unteren Ende dieser Präsidentenjobinhaber rangieren jene, die sich das Kommissionspräsidium einer Behörde ins Rentenalter hinübergerettet haben.

Oder den Bekannten, der sich kurz nach der Frühpensionierung in ein neues Studium geschmissen hat und seit ein paar Semestern in Jeans und Hoodie an der Uni rumrutscht. Wobei mich dünkt, er sei dadurch nicht unbedingt ein interessanterer Gesprächspartner geworden.

Als ich 68 meine kaufmännische Lehre mit Ach und Krach beendet hatte (Schnitt 4.1), sagte ich mir: Das war’s. Nie mehr in meinem Leben drücke ich auch nur für eine Stunde die Schulbank.

Das habe ich bis heute mit grossem Ernst durchgehalten.

Dann gibt es die, die rumreisen, zum Beispiel nach Südafrika. Oder ihr Leben auf einem Segelschiff verbringen. Oder sich um die Enkel kümmern und so weiter und so fort.

Weil es mir zu all dem sowohl an Interesse als auch an Talent mangelt, habe ich mich vorerst einmal fürs Nichtstun entschieden.

Was, wie ich feststellen muss, von den allermeisten entweder als Provokation empfunden oder als Zeichen einer psychischen Störung gedeutet wird.

Aber bitte doch.

Ich spiele nicht Golf, habe kein Velo, die Lust, rumzureisen, hält sich in Grenzen (was soll ich bitte in Südafrika?), möchte keine VR-Mandate, interessiere mich nicht mehr gar so sehr für die Tagespolitik, liebe unseren Enkel, möchte ihn aber trotzdem nicht immer hüten und so weiter uns so fort.

Meinen Porsche (Cabrio) habe ich vor Jahren verkauft. Das Motorrad ebenfalls.

Sich für den Müssiggang zu entscheiden, ist, ich gebe es zu, aus der Not geboren.

Deshalb werde ich einfach mal rumsitzen und schauen, wie sich die Dinge entwickeln.

Absichtslos.

Kategorie: Müssiggang Stichworte: Digital Nomad

Leser-Interaktionen

Kommentare

  1. Blacky meint

    3. April 2012 um 16:16

    Vielleicht hat unser Müssiggänger Nr. II nun endlich Zeit für ein Bier mit einem seiner besten Intimfreunde, dem allerdings die Gnade der späten Musse noch nicht zuteil geworden ist. Oder wie wir Lateiner zu sagen pflegen: „cum grano von salis“.

    • M.M. meint

      3. April 2012 um 16:32

      Der hat sich nie mehr gemeldet, was ich ihm nicht verzeihen werde… 🙂

  2. Wahrsager meint

    3. April 2012 um 15:31

    Aus welcher Not oder ist das zu privat?
    Auch meine Wenigkeit ist mit Ach und Krach durch all die wichtigen Prüfungen gehüpft. Diese Erfahrungen kann einen auch krisenfest machen für das wirkliche Leben. Ich habe die Personalchefs bei den Vorstellungsgesprächen jeweils belächelt-es ihnen auch gesagt was ich von guten Noten halte. Jene welche erst mal von Geld sprachen ignoriert. Hab dann den Job wegen schlechten Arbeitsbedingungen und Mobbing verlassen, bevor ich krank geworden wäre. Selbständigkeit ist schwer aber sehr bereichernd. Erst dann fing die eigentliche Lebensreife an.

    • M.M. meint

      3. April 2012 um 15:47

      Ach nein, die Not ist hier eher ironisch gemeint, weil es mir an gängigen Hobbys fehlt, nein mir geht es gut. Sehr gut so gar.

      Ich habe mich auch noch nie irgendwo bewerben müssen, hatte auch noch nie ein Bewerbungsdossier eingereicht.

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