Es gibt ja diese Schwimmer auf der zweiten Bahn im Arleser Bedli. Die können crawlen, es ist eine wahre Freude zuzuschauen.
Die schwimmen nicht wie ich einfach eine Bahn, nein, die verlassen das Wasser nicht unter einer halben Stunde des Hin und Zurück.
Und dann die Turmspringer, ich meine die, die einen doppelten Salto rückwärts hinlegen.
Ich bin ein mittelmässiger Schwimmer. Einer zudem mit einer grossen Unlust, mehr als 50 Meter aufs Mal zurückzulegen.
Auf dem Dreimeterbrett war ich glaube ich nur einmal. Vor über fünfzig Jahren.
Mir fehlte es schon immer an Ehrgeiz, wenn es um Leistung ging. Weil ich schon im Kindergarten erkannt habe: Es gibt immer jemanden, der in diesem oder jenem besser ist als du.
Zum Beispiel im Schnürsenkel binden.
Seither habe ich es vermieden, mich irgendeinem vergleichenden Wettbewerb auszusetzen. Wann immer es sich machen liess.
(Was in der Schule unmöglich war, weshalb ich nach dem Allernötigsten es für den Rest des bisherigen Lebens bleiben liess.)
Konsequenterweise mochte ich mich auch nicht mit Brettspielen oder gar Sportarten beschäftigen, bei denen sich alles ums Gewinnen und Verlieren dreht.
Ich verliere nicht gerne, aber ich gewinne genau so ungern.
Dieser frühen Erkenntnis und meiner tiefen Abneigung gegenüber dem in unserer Kultur so hochgelobten Wetteifers verdanke ich meinen Erfolg.
Weil ich mich schon frühzeitig in die Nische zurückgezogen habe. Ehrlich gesagt: Dort bin ich unschlagbar gut.