Weil ich meine Zeit schon seit Jahren vor allem lesend verbringe, manifestiert sich ein altersbedingtes Problem darin, dass ich die meisten Sätze, die mir von den klassischen Medien geliefert werden, in dieser oder jener Form nun schon x-mal gelesen und gehört habe.
Die klassischen Medien sind voller Sätze mit Selbstverständlichkeiten wie „Hund pisst an Laternenpfahl“.
Nun könnte ich ja einfach weiterwischen oder Umschalten. Natürlich. Aber gelesen ist gelesen und gehört ist eben gehört.
Was mich an mir selbst stört, ist diese zunehmende körperliche Reaktion auf solche Sätze. Es ist jeweils, wie soll ich sagen, wie wenn man mit einem Fingernagel über eine Wandtafel fährt. (Leser meines Alters wissen, was ich meine.)
PS: Das WEF ist beispielsweise eine solche Satzwiederholungsveranstaltung. Das einzig Neue von der Veranstaltung ist dieses Bild von den parkierten Privatjets auf dem Militärflughafen von Dübendorf.
Michael Przewrocki meint
Wenn Alle gute Schreiber sind ists auch langweilig. An den Bildern hier jedenfalls gibts Nichts auszusetzen. Man hofft aber alle sind Eigengebräu.
Schewardnadse meint
Ich meine, dass Herr Messmer mehr das inhaltliche gemeint hat und da teile ich – stramm auf die 50 zugehend – seine Meinung. Es hat mit dem fortschreitenden Alter zu tun – auch definitiv. Das Motto lautet halt: Es wurde schon alles gesagt, aber noch nicht von allen.
suburbansky meint
Ich kann Ihnen hundertprozentig nachfühlen – und ich bin noch keine dreissig. Es ist definitiv keine Alterserscheinung. Das Lesen gewisser Publikationen bereitet mir beinahe physische Schmerzen, wegen dem Mangel an Sprachfähigkeit, aber zunehmend auch wegen dem grassierenden Mangel an Sachverstand.
Gotte meint
aua! es heisst „wegen des mangels“. wenn schon kritikastern von wegen mediensprache, dann bitte korrekt.
Ronnie meint
Liebe Gotte auch mir gefällt der Genitiv nach „wegen“ besser, als der Dativ. Dies scheint aber nicht eine Frage von richtig oder falsch zu sein. Offenbar kann man ganze Bibliotheken mit dieser Frage füllen (vgl. z.B. http://www.belleslettres.eu/artikel/wegen-genitiv-dativ.php).
Deine Belehrung an Suburbanskys Adresse ist also eher nicht gerechtfertigt.
suburbansky meint
Vor Kritik bitte erst den Duden konsultieren. Wer braucht denn heute noch den Genitiv?
U. Haller meint
also meine Wenigkeit gebraucht ihn schon noch, und Fossil betrachte ich mich deswegen nicht…
http://www.duden.de/rechtschreibung/wegen
U. Haller meint
„als“ Fossil natürlich (bevor Sie mich jetzt wieder schulmeistern…)
Gotte meint
habe den duden jetzt gerade konsultiert (die online-version: http://www.duden.de/rechtschreibung/wegen): finde auch im duden noch die klare hierarchie: wegen grundsätzlich mit genitiv, umgangssprachlich auch mit dativ. eine kritik an der schlechten sprache der medien wäre doch wohl, dass die journalisten einfach umgangssprachlich drauflossabbern und keine textarbeit mehr leisten. denn ein guter text unterscheidet sich vom gedankenlosen plaudern dadurch, dass nicht nur der inhalt, sondern auch die sprache durchdacht und bearbeitet wurde. deshalb: gelobet sei der genitiv, möge er dem dativ sein tod werden!
Schewardnadse meint
Die durchgehende Kleinschreibung wurde aber nicht klamm und heimlich eingeführt, so hoffe ich doch.
Gotte meint
ich bin ja auch keine journalistin…!
Schewardnadse meint
Ich auch nicht!