Heute beim Metzger gleich hinter dem Marktplatz. Pata Negra-Kotletts gekauft. Best in town.
Weiss nicht mehr, wie wir draufgekommen sind. Auf alle Fälle gerieten wir in eine hitzige Diskussion wegen der Botty-Schliessung.
Die Forderung der Innenstadt-Läden – der Mann vertrat keine Einzelmeinung:
- Sofortige Stilllegung des 8ers
- Importbeschränkungen für Private.
- Unterstützung der Politik (weiss auch nicht für was)
- Schluss mit den Baustellen.
- Keine OECD-Veranstaltungen mehr in Basel
Mein morgiger Kommentar in der BaZ wird ihm und den anderen Gewerblern gar nicht passen.
Ich sehe die Entwicklung tendenziell positiv. Allerdings müssen das Gewerbe und die Grossverteiler in Sachen Kundenservice radikal umdenken.
Wer erfolgreich bleiben möchte, muss mehr bieten als das Mittelaltermarktmodell, das derzeit noch immer gilt.
Silicon Valley verschont niemanden, schon gar nicht das Basler Gewerbe.
Maurus Ebneter meint
Wenn ein Unternehmen aufgibt, sind die Gründe meist vielfältig. Bestimmt trifft auch das zu, was unser Blogger hier meint. Es ist aber offensichtlich, dass die Rahmenbedingungen in Basel und der Schweiz nicht mehr stimmen. So ist beispielsweise die Verkehrspolitik eine Riesenkatastrophe.
Aufhorchen liess mich folgende Aussage in der BaZ: „Vertreiber können ihre Ware nicht direkt bei den Fabriken kaufen, sondern müssen sie bei Vertretern bestellen, die für die Schweizer rund 20 Prozent draufschlagen.“ Soweit diese Preisdifferenzierung kartellistisch zementiert wird, sollte sie unterbunden werden.
Solange Schweizer Schuhhändler ihre Ware einen Fünftel teurer beschaffen müssen als ihre direkten Konkurrenten jenseits der Grenze, sind sie in der Ausübung des Wettbewerbs behindert. Nach Einschätzung der Wettbewerbskommission dürfte kein Schuhhersteller marktbeherrschend sein. Deshalb wird die Weko nichts gegen die oben erwähnte Praxis unternehmen, solange das Kartellgesetz nicht präzisiert wird.
Natürlich kann man sich fragen, ob Schuhgeschäfte in der zunehmend digitalisierten Welt noch eine Zukunft haben. Den Strukturwandel kann man nicht aufhalten, jedoch für einen fairen Wettbewerb mit gleich langen Spiessen sorgen. Nicht zuletzt wegen des Internets und der damit verbundenen Preistransparenz haben „Schweiz-Zuschläge“ zunehmend gravierende Folgen. Auch wer vom Strukturwandel betroffen ist, darf daher zu Recht erwarten, dass die Gesetzgebung ihn vor Wettbewerbsbehinderungen schützt.
M.M. meint
Da kann ich Ihnen in keinem Punkt widersprechen.
Städter meint
Das wird jetzt auch nicht gerade alle freuen: Beim Kalbacher (Metzgerei) finde ich den Berliner Filialleiter Spitze. Das nennt sich Kunden orientierter Service dort. Einfach nach dem aktuellen Produkt fragen dass er gerade, nur für diese Filiale, produziert hat. Ich wurde noch nie enttäuscht, obs Wildsaufrikadellen waren oder Lammwürste vom Feinsten. Da zieh ich den Hut. Auch wenns für deutsche Verhältnisse Mittelstands-Plus Produkte sind – für uns Schweizer eh günstig.
lha meint
Oh, danke für den Tipp. Wusste nicht, dass der Metzger am Marktplatz Pata Negra Kottlets hat. Best in town ist ein gutes Verkaufsargument.
Der Druide meint
Genau! Und Pata Negra-Kotletts bestellt man ja schliesslich auch online.
Marc Schinzel meint
Und wie steht es mit der Basler Regierung? Entspricht der Bewilligungs-Bürokratie-Innenstadt-Verkehrsregime-Tattoo-Papierkrieg-Anti-Plastiktischchenstrassenbeizen-Reglementierungs-Wust und Frust dem „state of the art“ des Silicon Valley?