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Herr Wessels und die Allerdümmsten

14. März 2011 By M.M.

Das muss man dem Basler Regierungsrat Hans-Peter Wessels zugestehen: dieses Mal war er schnell. Kaum liefen die ersten Nachrichten über die Probleme mit den japanischen Atomkraftwerken in den Onlinemedien letzten Samstag über den Bildschirm, meldete er sich magistral auf Facebook zu Wort:

Inzwischen sollte es wirklich allen – auch den allerdümmsten – klar geworden sein, dass AKWs definitiv keine Option für die Zukunft sind.

Okay, ob ich nun im Urteil von Herrn Wessels zu den Allderdümmsten zählen mag, kümmert mich eigentlich wenig. 

Aber ich wiederhole mich gerne noch einmal: diesen Satz des Basler Regierungsrat erachte ich als reichlich zynisch. 

Die saloppe Wortmelding lässt sich nicht anders deuten: Endlich hat er und die vereinigte Atomkraftgegnerschaft das Thema des Wahlkampfjahres gefunden. 

Man hört das tiefe Aufatmen nach der Abstimmungsschlappe in Bern. Denn bis zum Erdbeben von Japan sah es so aus, als wäre ein neues AKW in der Schweiz zumindest denkbar.

Herr Wessels Aussage ist deshalb zynisch, weil er, auch auf Facebook ein Amtsinhaber, die Tausenden von Opfern, welche diese Naturkatastrophe gefordert hat, bis jetzt mit keinem Wort gewürdigt hat. 

Um auf dem Niveau von Herrn Wessels zu argumentieren: 2000 Leichen, die an die Ufer der betroffenen Küste gespült wurden, ist eine derart schreckliches Bild, das von einem Dutzend kontaminierter Einsatzzkräfte in den Kernkraftwerken einfach nicht getoppt werden kann.

In der Tat wäre eine breite Risikodiskussion wünschenswert. Wie viele Schweizer Staumauern dem Japan-Erdbeben standgehalten hätten, wäre beispielsweise eine interessante Fragestellung. Die Antwort würde auch deutlich machen, welche Risiken das atomstromfreie Basel den Einheimischen unterhalb der Staumauern zumutet.

Dumm wie ich nun mal bin, glaube ich noch immer nicht daran, dass mit Windrädern und Solarzellen ein neues Kraftwerk ersetzt werden kann. Zumal niemand Windanlagen in seinem Bluckfeld will, wie wir inzwischen alle wissen.

Ja, es ist durchaus möglich, dass in der Schweiz jetzt keine neuen Kernanlagen gebaut werden. Dass mit sogenannter Alternativenergie und Sparen allein die Energieversorgung nicht gesichert werden kann, wird der Bau eines Grosskraftwerks jedoch nicht zu umgehen sein. 

Es wird wohl auf ein neues Gaskraftwerk hinauslaufen, was eine spannende Diskussion zu werden verspricht.

Kategorie: Einsichten Stichworte: AKW

Leser-Interaktionen

Kommentare

  1. jamie oliver meint

    15. März 2011 um 09:34

    Genau. Jede Technologie zur Stromgewinnung hat vor und Nachteile. Ich bin grundsätzlich nicht gegen Atomkraftwerke. Ich selber habe mich aber aus drei Gründen dagegen entschieden.

    a) solange das Problem der Lagerung der bisherigen radioaktiven Abfälle in der Schweiz nicht gelöst ist finde ich ist die Diskussion über neue AKWs hinfällig.

    b) Ein Unfall in einem AKW ist nie auszuschliessen. Und jede Katastrophe ob Staumauerbruch oder Gasexplosion ist schrecklich. Aber man darf nicht vergessen bei einem AKW Unfall kann es sein das ein Gebiet hunderte von Jahren gesperrt ist und noch Generationen unter den folgen leiden müssen.

    c) solange der kurz oder langfristige Ausstieg nicht das Ziel ist. wird sich in Sache alternativen Energien wenig tun. Ein Druck und ein Unterstützung muss da sein sonst wird die Stromlobby kaum alternativen prüfen. Wir Menschen sind sicher fähig in Zukunft auch ohne Atomkraft Strom zu gewinnen.

  2. Paule meint

    15. März 2011 um 07:55

    Die EBL will in der Birs ein neues Flusskraftwerk bauen. Die Umweltschützer rufen zu Masseneinsprachen auf, kann man heute in der baz lesen. Ist das zynisch? Nein, das ist Realität.

  3. jamie oliver meint

    15. März 2011 um 07:08

    Ich finde persönlich ihren Beitrag und den neuesten auch überaus zynisch und verletzend den Opfern gegenüber. DIe Opfer in Japan sind auch diejenigen Menschen die die Katastrophe überlebt haben und jetzt nicht aufatmen können weil die nächste Katastrophe blüht.

    Mit solchem Aussagen ob jetzt die bisherigen 20 AKW Opfer im Japaner wichtiger sind als die 10 000 anderen Opfer ziehen sie die die Fragestellung über den Atomausstieg ins Lächerliche. Wir können nicht tun gegen Umweltkatastrophen. Gegen AKW Katastrophen können wir aber etwas tun.

    Es geht weder um Stauwehre noch um Erdbebensicheres Bauen bei der Atomfrage. Es geht darum dass bei einem Atomkraftwerk immer ein Restrisiko besteht. Sei es bei der Herstellung der Brennstäbe bei derer Nutzung oder bei der Entsorgung des radioaktiven Abfalls. Wollen wir dieses Risiko auf uns nehmen oder nicht?

    Es ist lächerlich zu sagen “Bei uns kann das nicht passieren” Doch es könnte auch bei uns ein atomarer Unfall geben. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit gering ist.

    Die Menschen in Japan könnten ohne Angst vor der Atomkatastrophe aufatmen und nach vorne schauen.

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