Das ist eine niedliche Geschichte:
Der CVP-Politiker Markus Lehmann verlässt auf Ende des Monats den Basler Grosse Rat. Er möchte sich zukünftig voll und ganz auf sein Amt im Nationalrat konzentrieren und sich weiterhin für die Region einsetzen.
Denn ich habe wenige Tage zuvor, als Herr Lehmann irgendwas aus dem Grossratsvorzimmer in eine rumstehende Telebasel-Kamera gebabbelt hat, bedeutungsschwanger, gedacht: Ist so ein Grossratsmandat tatsächlich die Stufe, auf der sich ein nationaler Politiker von Bedeutung rumdrückt?
Gut, Herr Lehmann ist nun mal nicht bedeutend. Auf der nationalen Ebene.
Sein Rücktritt geschieht denn auch weniger mit Blick auf das „voll und ganz“, sondern es geht und Knete.
Die von seinem Bankratsmandat.
Wie bekannt, ist in diesem
Sein Verhalten schamlos – natürlich muss er zurücktreten.
Sagt Herr Stark, früher mal ein Bigshot bei der SP. Weil:
Markus Lehmann hat im Jahr 2012 rund 142’000 Franken mit seinen Verwaltungsratsmandaten bei der BKB und der Bank Coop sowie seinen Versicherungsaufträgen verdient.
Wie immer im Leben ist die Sache aber noch etwas komplizierter.
Es ist nämlich so, dass Herr Conti ernsthaft erwägt, 2015 für den Nationalrat zu kandidieren. Was nicht nur dessen Frau sondern auch die Pharmaindustrie ausserordentlich glücklich stimmt.
Und damit sind die Tage von Herrn Lehmann im Nationalrat gezählt. Die CVP muss mit Herrn Conti antreten, weil die Tage der CVP ohne ihn und mit Herrn Lehmann ebenfalls gezählt sind.
Dann steht da auch noch Herr Eymann ante portas.
Die LDP, die sich zuletzt durch massive Stimmverluste in Riehen hervortat, steht wie die CVP mächtig unter Druck. Ohne Regierungsrat droht ihr der Untergang, oder noch viel schlimmer: die Fusion mit der FDP.
Deshalb braucht die LDP Herrn Eymann als mediales Parteizugpferd.
Gut, ihr kommt da entgegen, dass Herr Eymann wohl wenig Lust verspürt, als gut bezahlter Staatsrentner sich künftig nur noch um die häusliche Waschmaschine zu kümmern.
Ergo: Auch er wird, ohne dass man ihn gross wird bearbeiten müssen, in die Wahlen steigen – möglicherweise sogar als Ständeratskandidat gegen Frau Fetz.
Da wäre zum einen für Unterhaltung gesorgt und zum anderen die Wahrscheinlichkeit um einiges gesteigert, tatsächlich in den Nationalrat einzuziehen.
So gesehen, kann Herr Eymann gegen Frau Fetz auch verlieren, wobei: Basel-Stadt könnte aus einer Laune raus das männlich-bürgerliche Pendant zur Ewigständerätin wählen.
Auf alle Fälle: Wird Herr Eymann in den Nationalrat gewählt, geht das auf Kosten der FDP.
Was im Grunde genommen niemanden stören wird. Weil, Herr Stolz ist nun wirklich kein Knaller. Er ist so einfallslos wie dessen Website, die man unbedingt schnell anklicken soll. Denn sie sagt alles über Herrn Stolz.
Nur Impressum und sonst seit Jahren nichts.
Und im Seitenwagen von Herrn Eymann wird Herr Cramer in die Regierung gewählt. Und die Fusion mit der FDP ist für die Liberalen auf Jahre hinaus vom Tisch. (Was in Arlese Optionen eröffnet, aber das ist eine andere Geschichte.)
Nicht nur das Baselbiet, auch Basel-Stadt bietet demnächst beste Politunterhaltung.
Ah ja, nochmals zu Herrn Lehmann. Der weiss natürlich, dass wenn Herr Conti antritt, dies für ihn das Aus bedeutet. Deshalb: Das Bankratsmandat ist für Herrn Lehmann der Spatz in der Hand.
Habe fertig.
Michael Przewrocki meint
Auch wieder richtig. Man muss die Leute zu sich holen. Herr NR Stolz hat es nicht einfach. Hoffentlich hat er rsp seine Partei kompetente Berater/Helfer.
G. Koller meint
Allerdings hat CVP-Nationalrat Lehmann eine interessantes Postulat zum Thema „Gemeindefusionen über Kantonsgrenzen hinweg“ eingereicht.
Zitat:
„Der Kanton Nordwestschweiz mit grossen und starken Gemeinden, so wie ihn die Vereinigung für eine Starke Region fordert, muss unser Ziel sein.“
Es läge vor allem an der Stadt Basel, wenn es dann soweit wäre, faire Angebote zu machen.
Michael Przewrocki meint
Herr Stolz hat total recht. Zwei renommierte Panoramafotografen/Kameraerfinder setzen jetzt auf Onlinepräsenz auf Renommier-Seiten wie National Geographic und dpreview. Des einen Webseite ist ganz verschwunden. Komplizierte und textüberladene Fotografenseiten sind out. Man muss sofort zur Sache kommen und sie müssen interessant/innovativ sein. Gilt auch für Zeitungen Herr Wüthrich-der Journalist bei der Gratis-Parteiguru-Zeitung in BL ist gemeint-trotz Plattform-Uebergreifung. Englische Ausdrücke sind mir ein Graus.
Daniel Stolz meint
Tatsächlich ist es so, dass meine HP neu aufgesetzt wird. Wer sich für meine Arbeit in Bern interessiert darf sich gerne auf http://www.politnetzt.ch oder http://www.vimentis.ch umschauen. Da war ich sehr aktiv. Und genau diese Foren sind die heute modernen Kommunikationskanäle. Eine HP ist eigentlich eher von Gestern. Trotzdem wird es eine neue HP Stolz geben.
M.M. meint
„Modernen Kommunikationskanäle“ – aha. Da sind Sie aber knallhart an der Jugend dran 🙂
Im Ernst: Wer nach vorne denkt, hat seine eigene Plattform und nutzt Social Media zur Trafficgenerierung.