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Herr Gysin demütigt FDP-Parteispitze

20. April 2011 By M.M.

Heute Abend tagt der FDP-Parteirat. Es gibt nur ein Thema: Soll Herr Gysin mit Applaus auf die Nationalratsliste oder soll er sich dem in den Statuten festgeschriebenen Prozedere einer Wahl durch die Delegierten stellen müssen? Wie alle anderen möglichen Kandidaten auch.

Der Parteirat wird kippen.

Doch dann steht er vor dem Problem, wie verklickert sie das der Delegiertenversammlung vom 10. Mai? Muss als erstes Traktandum eine Statutenänderung verabschiedet werden, eine Lex Gysin?

Herr Gysin ist sich seiner Sache ziemlich sicher.

Nach einer sonntäglichen Krisensitzung in der Wirtschaftskammer nach der Sondersitzung zum diesem Traktandum in der Parteileitung, liess er seine Vertrauten ausschwärmen, um das Terrain für eine Wirtschaftskammerliste sondieren. Mit SVP-Vertretern hat er gar die Möglichkeit einer Listenverbindung sondiert.

Diese Liste steht.

Deshalb will er jetzt nicht nur eine Statutenänderung zu seinen Gunsten, er treibt die Demütigung der FDP-Parteispitze gar auf die Spitze:

Er habe, so Gysin zu OnlineReports, der Partei zu verstehen gegeben, „dass ich nochmals Lokomotive mache, wenn mich die Partei inständig darum bittet“.

Lässt er über onlinereports verbreiten. Und weiter:

Die Partei habe viel für ihn getan. Jetzt fühle der sich „verantwortlich, der Partei in einer schwierigen Lage zu helfen“ – Voraussetzung, die Parteileitung stelle eine „starke Liste“ zusammen und gebe für ihn eine Empfehlung ab.

Und diese doch bitte „inständig“, was gemäss Duden-Synonym auch noch bedeutet:

beschwörend, dringend, [ein]dringlich, fußfällig, händeringend, innig, intensiv, kniefällig, nachdrücklich, sehnlich, sehnlichst, unter Flehen, verzweifelt.

Das Dilemma, in das Herr Gysin die FDP-Parteileitung hineingeritten hat, ist bei genauem Hinsehen eigentlich gar keines.

Nimmt sie nämlich Herrn Gysin beim Wort, dann kann er der Partei in ihrer schwierigen Lage auch anders helfen, könnte die Lokomotive spielen, in dem er der nächsten Generation den Platz auf der Nationalratsliste überlässt. Und sich für die Neuen und die Partei ins Zeugs legt.

Wahlen – zumal Proporzwahlen beim Nationalrat – haben anders als Majorzwahlen (z.B. Ständerat) in erster Linie etwas mit Mathematik zu tun und in zweiter Linie mit Namen.

Die FDP braucht im Herbst einen Wähleranteil von 12.5 % um einen Nationalratssitz zu erobern. Die Zahlen der beiden letzten Wahlen sehen wie folgt aus:

2003

Kandidat Gysin: 27 280

FDP-Parteistimmen 100 048

 

2007

Kandidat Gysin: 24 998

FDP-Parteistimmen 101 353

Mit anderen Worten, während Kandidat Gysin Stimmen verlor, legte die Partei insgesamt (leicht) zu. Und wenn man diese Zahlen mit den jeweiligen Landratswahlen vergleicht, so stellt man unschwer fest, dass der Trend bei den Nationalratswahlen nicht den Landratswahlen gefolgt ist.

Nun behaupten wir keineswegs, dass die Aussichten für den Herbst der FDP helles Sonnenlicht versprechen. Aber die Partei wird die 12.5% mit oder ohne Herrn Gysin erreichen (müssen). Oder sie wird sie erreichen gerade weil Herr Gysin nicht mehr dabei ist, weil sich dann 7 Leute auf der Liste voll ins Zeugs legen werden.

Denn Herr Gysin geht selbstverständlich davon aus, dass er wiedergewählt wird und er dann, falls der Zweitplatzierte nach seinem Gusto ist, frühzeitig zurücktreten wird oder halt auch nicht.

Allerdings fände ich ein Szenario mit Gysin auf der Nationalratsliste auch eine spannende Sache.

Ich sage nämlich voraus, dass Herr Gysin nach diesem Theater grandios  abstürzen wird. Der Ballmer/Reber-Effekt wird voll auf Gysin überschwappen: Sehr viele Bürgerliche werden den Namen Gysin einfach streichen.

Und einen anderen Kandidaten dafür zweimal auf die Liste setzen.

Es führt kein Weg daran vorbei: Die Zukunft gehört nicht Herrn Gysin sondern den neuen Jungen. Ob sie nun einknicken oder auch nicht.

Kategorie: Politik Stichworte: Wahlen '11

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Kommentare

  1. Paule meint

    20. April 2011 um 11:58

    Jetzt wird Herr Gysin wohl nicht mehr zu einem Bier einladen.

    Für mich ist klar, Gysin ist nicht mehr wählbar. Egal was der Parteirat heute Abend beschliessen mag.

  2. gotte meint

    20. April 2011 um 09:35

    was hrg hier abzieht, ist nicht nur peinlich für ihn und die fdp, sondern für die politik im kanton insgesamt. spätestens nach dem debakel ums 9. stadion oder dem abdelegieren der juristin in die bud ist klar, dass das system gysin vielleicht ab und zu noch funktioniert, damit aber definitiv nur noch klientel- und eigeninteressen bedient werden. warum kann er nach einem vierteljahrhundert nun nicht platz machen? kopfschütteln.

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