Herr Engelberger lässt also in Basel Clubs und Bars (de facto) schliessen, fährt die Zahl der Gäste von 300 auf 100 runter.
Seine Alternative: trägt Masken.
Wow, der Mann greift durch!
Am Abend 10vor10: Herr Engelberger erklärt dem staunenden Publikum, dass dem Kanton Basel-Stadt (und den anderen Kantonen, behauptet er) derzeit nicht möglich sei, die Passagiere aus dem Balkan oder anderen Risikogebieten schon am Flughafen über die Quarantänepflicht zu informieren und dabei gleich noch die Namen und Adressen der Reisenden zu erfassen.
Seine Hände fuchteln von unten kurz ins Bild und verschwinden dann wieder wie Kasperlifiguren unterm Bildschirmrand.
Er hat sie einfach nicht unter Kontrolle.
Ist seine Antwort raus, kneift er feste die Lippen zusammen, so bilden sie bis zur nächsten Frage einen langen Gedankenstrich.
Auf die Frage des Moderators – Engelbergers Augenpaar wandert nervös nach links und rechts und oben und unten -, wann denn die Kantone bereit seien, die Leute an der Grenze zu erfassen, sagt Engelberger, das gehe gar nicht, weil dann „müssten wir die Grenzen schliessen“ und wieder „jedes einzelne Auto kontrollieren.“
Er rede nicht vom Strassenverkehr, sondern vom Flugverkehr, sagt der Moderator.
Ah, ja, das gehe auch nicht so schnell. Vielleicht in zwei Wochen. Der Bund müsse zuerst den Kantonen die entsprechenden Daten liefern.
Der Rest ist Eigenverantwortung, Eigenverantwortung, Eigenverantwortung.
Und er sagt, salopp hingeworfen weil in die Enge gedrängt, es gäbe ja noch den sozialen Druck und meint damit, Arbeitskollegen könnten die Quarantäneverweigerer bei den Behörden verpetzen.
Herr Engelberger, der auch noch der Chef aller kantonaler Gesundheitsdirektoren ist, schlägt allen Ernstes ein Corona-Blockwartsystem vor.
Okay, mein Lieber. Wir alle sind schon oft durch die Zollkontrolle am Euroairport. Auch bei der Einreise von ausserhalb des Schengenraums.
Erzähl uns also nicht solchen Bullshit, ihr könntet dort die Leute aus den Risikogebieten nicht erfassen.
Das nervt.
Wenn Herr Engelberger das nicht zustandebringt, dann ist er der falsche Mann auf diesem derzeit wichtigsten Regierungsposten.
Die Einschränkungen für die Basler Clubs und Restaurants gelten ab sofort, d.h., ab heute Donnerstagabend.
PS: Der Moderator sagt noch, die Fluggesellschaften seien durchaus bereit, den Kantonen die entsprechenden Passagierlisten zu geben.
PS2: In Basel-Stadt gelten die verschärften Regeln bis 31. Dezember. Und ab 1. Januar ist dann alles wieder okay und die Basler Fasnacht kann Ende Februar stattfinden?