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Mäuse schultern Elefanten. Seit 2005

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Herr Berset sagt, die Lage sei ernst. Sehr ernst.

21. Oktober 2020 By M.M.

Während die beiden Perlhuhnschenkel in etwas Olivenöl und Kochbutter auf kleiner Stufe vor sich hin brutzeln, läuft der Fernseher.

Herr Berset erklärte mir die neue Coronalage.

Das Wallis, au Backe!

Ich viertle die Bratkartoffeln, würfle ein Stück des Sellerieknollens. Den roten Paprika wie’s halt kommt.. Den brauchts nur wegen der Farbe im Gemisch.

Steh eigentlich nicht so auf Peperoni.

Herr Berset sagt, die Lage sei ernst.

Sehr ernst.

Übrigens – ich schäle weder die Kartoffeln noch den Sellerie.

Sieht dann aus wie Bio.

Kaufe manchmal aus Versehen Biogemüse.

Meine AppleWatch meldet, zehn Minuten seien um, also wende ich die Perlhuhnschenkel.

Sie legt noch ein paar Trauben dazu.

Das Gemüse ist jetzt auch in der Pfanne, etwas flüssiges Fett aus der Perlhuhnpfanne, noch etwas Salz, Pfeffer und Rosmarin.

Als wären wir in Italien.

Ich schneide die Packung mit dem Sauerkraut auf, schütte es in einen der kleinen Töpfe, etwas Wasser dazu. Dann stelle ich den Topf auf die Glasplatte, neben die Gemüsepfanne.

Herr Berset sagt was über Hüschiene und Abstand halten.

Hochzeiten solle man vermeiden.

Denke ich manchmal auch, wenn ich die frischgetrauten Paare auf dem Dorfplatz sehe.

Wir haben einen Induktionsherd, ein Gastromöbel. Mit zwei Kochflächen, die so gross sind, dass zwei Töpfe nebeneinander Platz haben.

Wenn’s sein muss.

Jetzt kommt Herr Kuster zu Wort (dachte, der sei weg). Die Übersetzerin in die Gebärdensprache im Fenster rechts oben scheint sich über ihn lustig zu machen.

Bleibe dann an Kusters Daumen hängen.

Dieser meint, er müsse, während Kusters Mund sich bewegt, mit dem Zeigfinger Fangis spielen.

Ich schüttle die Gemüsepfanne kräftig durch.

Mit diesem Rückwärtsstopp, den ich bei Jami Oliver abgeschaut habe.

Zwei Kartoffelstücke, etwas Sellerie und ein Stück vom Peperoni liegen jetzt neben der Bratpfanne.

Ja, ja, der Jamie.

Herr Berset murmelt etwas vor sich hin, das sich so anhört wie: Das geht jetzt so weiter bis wir einen Impfstoff haben.

Also bis nächsten Sommer, denke ich.

Mindestens.

Ich probiere den Wein.

Einen kühlen Weissen aus Spanien.

Herrlich.

Jetzt sind die Journalisten mit ihren Fragen dran. Eigentlich sind es keine Fragen, die sie stellen, sondern sie wollen Mutmassungen hören.

Wie das denn jetzt sei mit dem Lockdown.

Wann der komme.

Warum der Bundesrat den nicht schon jetzt verordnet habe.

Das Wallis!

So einen kurzfristigen, einen Circuit Breaker.

Fremdsprachen lernen mit Corona.

Ich richte die beiden Teller an.

Sehen schön aus.

Dann schalte ich den Fernseher aus.

Kategorie: Coronavirus Stichworte: Unterhaltung

Leser-Interaktionen

Kommentare

  1. Henry Berger meint

    22. Oktober 2020 um 23:49

    Die geneigte Leserschaft weiss mittlerweile, dass Sie eine Apple-Watch haben, so dass es genügt, wenn Sie schreiben, dass Sie auf Ihre Uhr gesehen haben…
    Ein Rolex-, Blancpain- oder IWC-Träger erwähnt doch auch nicht beständig, wo welcher Uhr er die Zeit abliest.

    • Henry Berger meint

      22. Oktober 2020 um 23:50

      von welcher Uhr…

    • M.M. meint

      23. Oktober 2020 um 10:39

      Ist übrigens eine Apple Watch Series 6, um genau zu sein. Also das brandneue Modell. Die vorherige hatte ich vor vier Jahren gekauft, Serie 2. Funktionierte noch immer, was die Zeitanzeige anbelangt. Aber die neueste Software konnte nicht mehr hochgeladen werden.

      Das Modell habe ich eingetauscht, bekam 50 Franken angerechnet. Weil so eine Uhr nicht mehr für die Ewigkeit gedacht ist, lohnt es sich nicht, ein Modell mit hochwertigem Material zu wählen – die letzte war aus Stahl (ziemlich schwer am Handgelenk).

      Die neue Uhr ist aus Aluminium, mit kratzfestem Glas allerdings.

      Wobei es sich genau genommen nicht um eine Uhr handelt – wie eine Rolex-, Blancpain- oder IWC, wo man ja nichts als die Zeit ablesen kann, der ganze Rest ist lediglich Prestige – sondern um einen multifunktionellen Computer am Handgelenk.

      Musikspeicher (statt iPod), Bezahlfunktion, Devisenrechner, aktuelles Wetter und Prognose, Höhenmesser und Kompass, EKG, Sauerstoffmesser, Sportprogramme fürs Training, Nachrichten, E-Mail, GPS-Empfänger, Wochentag und Datum, Agenda, Google Maps-Navigator, Telefon, Walkie-Talk, Billet-Anzeiger und so weiter. Alles Funktionen, die ich nutze.

      Sie hat einen Speicher von 32 GB – man muss sich das mal vorstellen. Mein erster Desktop-Computer, den ich 1986 gekauft hatte, hatte eine Speicherkapazität von 20 MB, zehn mehr als damals üblich.

      Dazumal rechnete man die Speicherkapazität in A4-Seiten um. Das reicht für ewig, dachte ich damals.

      Also: Anders als bei einer Rolex schaut man bei einer Apple Watch nicht auf die Uhr beim Kochen, sondern stellt den Timer.

  2. Rampsass meint

    22. Oktober 2020 um 14:19

    Alles halb so schlimm.
    Wenn in den USA die Anzahl Corona-Infektionen und Corona-Toten ansteigt, so hat Trump die Gefährlichkeit des Virus ignoriert und die Hausaufgaben schlicht nicht gemacht. Behauptet der Mainstream auf allen Kanälen pausenlos.
    Hat die Schweiz, wie letzte Woche vermeldet, eine der steilsten Anstiegsraten von Infektionen weltweit, so wird das kleingedruckt und fast verschämt kommuniziert.
    Der kritische Medienkonsument fragt sich: macht das Duo Sommaruga/Berset auf Trump? Oder haben die Kantone ihre Hausaufgaben nicht gemacht. Oder ist hier alles anders als in den USA?
    Natürlich nicht. Nur der Mainstream hat sich mit seinem Haltungsjournalismus ohne wirklichen Inhalt einmal mehr selber entlarvt. Auf den amerikanischen Präsidenten kann man ungestraft endlos draufhauen, die eigene Regierung fasst man mit Samthandschuhen an, egal, was sie macht oder verschlampt. Die angekündeten Mediensubventionen „zur Rettung der Demokratie“ wirken Wunder.

  3. gotte meint

    22. Oktober 2020 um 08:26

    ja das wallis. und schwyz. und appenzell innerrhoden. die ländlichen kantone ohne links-grüne städte. vermute mal, es sind auch solche kantone, die im sommer keine contact-tracing-infrastruktur aufgebaut haben (KOSTEN!). sondern darauf vertraut haben, dass es entweder schon gut kommt (AUF DEM LAND!) oder sonst dann halt wieder der bund übernimmt. (sellerie und peperoni und sauerkraut?).

  4. Franz meint

    22. Oktober 2020 um 07:12

    Schlagzeile BaZ gestern:
    91-Jähriger verstorben!

  5. Marc Schinzel meint

    21. Oktober 2020 um 23:23

    Es gibt ein paar Leute, die sind krank, machen sich Sorgen über ihren Arbeitsplatz oder bereiten sich auf elend lange Einsätze in vollen Spitälern vor.

    • Franz meint

      22. Oktober 2020 um 07:28

      Und wie reagiert unsere Gesellschaft wenn wir mal ein richtiges Problem haben?

      • Marc Schinzel meint

        23. Oktober 2020 um 15:56

        @Franz: Für die Betroffenen sind das richtige Probleme. Die kaufen sich keine Apple-Watch mehr.

  6. Anonymus meint

    21. Oktober 2020 um 20:36

    Sarkasmus, Zynismus und Ironie – sonst gar nichts!

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