Herr Schrämmli vom Blick hat bei der Staatsanwaltschaft nachgefragt:
Die Auflagen-Tricks der «Tageswoche» werden zum Fall für die Behörden. Die Basler Staatsanwaltschaft leitet ein polizeiliches Ermittlungsverfahren wegen Verdachts des Betruges gegen die Verantwortlichen der «Tageswoche» ein. Dies bestätigt Peter Gill, Sprecher der Staatsanwaltschaft Basel-Stadt heute Morgen gegenüber blickamabend.ch.
Wie man hört, sieht sich die TagesWoche mit Abo-Kündigungen von empörten Lesern konfrontiert.
Es stellt sich die Frage, wie das Führungspersonal der TagesWoche überhaupt noch seine Aufgabe wahrnehmen kann.
Und das Blatt und die Onlineausgabe ihre journalistische Bestimmung.
Über was wollen die jetzt noch schreiben, wenn jeder Titel auf die Macher zurückschlägt?
Es stellt sich auch die Frage, wann endlich sich jemand im Namen der Geldgeberin öffentlich zur Sache erklärt. Vielleicht morgen in der BaZ oder müssen wir bis Sonntag warten?
Denkbar ist, dass die für dieses Debakel zuständigen Chefs am Montag freigestellt werden. Oder im Verlauf der Woche die Einstellung des Titels bekanntgegeben wird.
Welche Konsequenzen dies hätte, darüber wird intern diskutiert. Denn der Titel ist nicht mehr zu retten.
Stefan Heimers meint
Nach der Lektüre dieses Artikels frage ich mich, ob wohl Arlesheimreloaded auch aus Blochers Kriegskasse alimentiert wird. Lächerlich war auch der Telebasel-Beitrag, wo die tägliche Flughafenauflage der BaZ mit der wöchentlichen der Tageswoche verglichen wurde. Seriöser Journalismus sieht anders aus, es geht wohl darum einen unbequemen Konkurrenten aus dem Markt zu drängen.
Blacky meint
Der Arleser M. M. sollte doch wissen, dass sich vom Dornacher Goetheanum herab noch nie etwas auf dem (freien) Markt durchsetzen konnte.
G. Koller meint
Mein herzliches Beileid zum Hinschied Ihres Leibblattes. Grosses Wehklagen im Blätterwald!
Nach einer vor dem Verdrängen durch den gegen alle Neopyten unbarmherzig vorgehenden Gärtner aus Zürich wohlbehüteten und von Existenzsorgen jeglicher Art ungeplagten Kindheit in einem (denkmal)geschützten Teibhaus in nobler Lage, ist dieses die Hoffnung und Selbstachtung aller guten, linken und rechten Bildungsbürger unserer Stadt aufrecht erhaltende Medienpflänzchen bei den ersten ersten Geh-, nein, natürlich Akklimatisierungsversuchen in der freien Zeitungslandschaft einfach so dahingewelkt, zur grossen Bestürzung der vielen Nicht-Leser dieses im Geist so aufrichtigen Blattes.
Der Befund der „Medienforensik“ jedoch ist eindeutig: Das Wurzelwerk war wohl infolge der künstlichen Düngung zu schwach ausgebildet und das verhängnisvolle Emporwachsen an einer zu „durchsichtigen Rankhilfe“ trug auch nicht zur Ausbildung eines starken Stammes bei. Ein „gepushter“ Hybride.
Und: Nicht jeder, der sich an Flughäfen rumtreibt, darf abheben …
Markus Schöpfer meint
Sie reiten hier eine echte Propaganda-Schlacht gegen die Tageswoche, in SVP Manier. Irgendwie wird man den Eindruck nicht los, dass Sie ihre Rente nicht ertragen, und daher so frustvoll gegen ein Ihnen nicht genehmes Wochenblatt schiessen. Auch wenn die TaWo nicht das Format einer Tageszeitung hat, hat sie doch interessante Artikel in vielen Bereichen, die viele Basler interessieren. Daher wäre es ein Verlust für die Vielfalt der News und on-line news in BaseI, wenn die TaWo eingestellt würde. Der Tag an dem das passiert, wäre ein schwarzer Tag für alle Basler. Zum heutigen schwarzen Tag für alle offenen Schweizer und Schweizer, die wissen, dass Ausländer eine wichtige Stütze für unseren Staat und die Wirtschaft sind, käme dann noch ein schwarzer Tag für Basler hinzu, den Sie, Telebasel und die BAZ auf die Fahne schreiben dürfen. Wollen Sie das wirklich provozieren?
Franz meint
Mal heisst es die Qualität stimmt – darum hat sie keine Leser.
…und dann heisst es die Qualität stimmt NICHT – darum hat sie keine Leser.
Da bin ich doch glatt etwas verwirrt.
Meyer 2 meint
Ich nehme an, die können das aussitzen.
Wenn ein Verein Pro Innenstadt sagt, man habe doch keinerlei Grund, die gute Zusammenarbeit zu beenden, dann sagt das alles.
Dass ein Unternehmen Inserenten und Leser reinlegt, eine fragwürdige Personalpolitik fährt, im Krisenfall sich keiner kritischen Öffentlichkeit stellt, keine Zahlen kommuniziert, nur sehr punktuell als Qualitätsmedium eingestuft werden kann, ist in Basel völlig egal. Solange …
Solange es a) politisch links und gegen Blocher ist, b) zum derzeit bestimmenden gesellschaftlichen Mainstream gehört, c) offenbar von mächtigen Leuten im Hintergrund und d) einem Fussball-fan-treuen Anhängerpulk gestützt wird.
Jamie Oliver meint
Auf Baz online mit Foto, momol nicht schlecht. „Jeder Franken, den die Mäzenin Beatrice Oeri weiter in das Projekt fliessen lässt, ist verlorenes Geld.“ Aufregen tun sich doch vor allem die, die Tageswoche nicht lesen und jetzt mit Schadenfreude auf die Tawo zeigen. Dafür sind linke Journalisten ja nicht per se bessere Menschen. Sie versuchen nur. Aber immerhin. Aber ich denke kaum dass die Tawo gross Schaden erleidet durch diesen Vorfall. Ich meine warum soll ich Tele Basel, der BaZ oder dem Blick glauben? Haha? Wohl kaum oder. (Ps: ich hab weder ein Abo noch lese ich die TaWo in gedruckter Form)
Alexander Ramp meint
Ach, eine Anti-BaZ war die TaWo doch nie. Und eine Chance hätte das Blatt sehr wohl gehabt, wenn es (statt auf unzählige SDA-Meldungen und überflüssige Geschichten aus dem Ausland) den Fokus auf die Region und die Quartiere gerichtet und auf Print verzichtet hätte. Ihr Todesurteil hat die TaWo nun selbst unterzeichnet, mit der Entlassung recherchierender Journalisten und der Verpflichtung einer Community-Redaktorin und anderer Leichtgewichte. Ein Schuss ins eigene Knie und nun blutet man aus, langsam, aber immerhin öffentlich. Ein Trauerspiel in zu vielen Akten, zum Weggucken.
gotte meint
noch selten fühlte man sich so an das sprichwort vom glashaus und den steinen erinnert – transparenzforderungen gegenüber politik und baZ, gewerkschaftliche forderungen gegenüber arbeitgeber im allgemeinen auf der einen seite, auflagengemauschel und offensichtlich haarsträubender umgang mit eigenem personal auf der andern seite (angebliche kündigung in rauchpause). mir tut es sehr leid für das projekt und das ursprünglich damit verbundene innovative modell eines stiftungsfinanzierten journalismus. und ja, auch mich beschleicht etwas wut, dass es die massgeblichen herren vergeigt haben.
Dominique Meyer meint
der Titel war schon bei der Gründung nicht überlebensfähig und „Anti-Baz“ ist nun halt wirklich kein Programm. Wohin gehen die empörten Baz-Abo-Kündiger und nun empörten Tageswoche-Abo-Kündiger nun hin?