Wenn Christoph Blocher auf dem Sofa Siesta hält, hat er den Mund leicht geöffnet; wenn er nachts nicht schlafen kann, hört er im Morgenmantel Mendelssohn; und zu seinem Morgenritual im Badezimmer gehört auch Gesichtscrème: Noch nie drang ein Film tiefer in die Intimsphäre eines Schweizer Politikers vor als «L’Expérience Blocher», der am Dienstagabend am Filmfestival Locarno uraufgeführt wurde.
Ich meine, für solchen Mist verlangen die auch noch eine Lesegebühr.
Und auch diese Erkenntnis scheint für die NZZ völlig neu zu sein:
Viele seiner Kritiker hingegen dürften einen Blocher entdecken, wie sie ihn nicht gekannt haben: einen alternden Mann, der an vielem interessiert ist, eine sehr nachdenkliche Seite hat, manchmal von Albträumen geplagt wird, aber auch viel und herzhaft lacht.
Ich denke nicht, dass man den Blocherfilm sehen muss.
Weil es nichts mehr Neues gibt, dass man zu Herrn Blocher sagen kann.
Oder er uns zu sagen hat.
Gut, vielleicht schaue ich mal später kurz rein, nach seinem Ableben.
Wenn SRF ihn den Film in einer Sondersendung zeigt.
Chienbäuse-Albi meint
…und doch sieht seine Haut wie pitralon-gepflegt aus