Es gibt übrigens in der neuen Zeit des Primats der digitalen Medien auch neue Regeln für die Krisenkommunikation.
a) man ignoriert den Shitstorm
b) man wartet ab mit seiner Replik, bis der Shitstorm in sich zusammenbricht.
Auf alle Fälle muss man nicht mehr in jedem Fall wie früher in der analogen Medienzeit – Taktgeber waren damals die halbstündigen Radionachrichten – auf jeden Shit sofort reagieren.
Ich habe deshalb schon öfters dazu geraten, die Sache einfach auszusitzen. Mit Erfolg.
Insofern hat Herr Reber ein gutes Timing hingelegt. Sein Entscheid darf man getrost als verblüffend klug bezeichnen, er entlässt Frau Arslan indem er sie anstellt.
Die SVP läuft ins Leere.
Rudolf Mohler meint
Daß man jeden Entscheid von Regierungsrat Reber kritisieren wird, war vorauszusehen. Dennoch bin ich der Meinung, er hat richtig entschieden. Und sogar mehr als das. Er hat sich hingestellt und klar gesagt: „Fehler gemacht“, „das wird jetzt korrigiert und zwar so, daß es vertraglich korrekt zugeht“. Das braucht etwas mehr Mumm, als man in vergleichbaren Situationen meistens erlebt. Wenn Isi Reber jetzt noch eine interne Schlußfolgerung zieht und das Stellenbesetzungsverfahren in seiner Direktion überprüft und ä jour bringen läßt, dann hat er seinen Job in diesem Thema wirklich richtig gemacht.
Sissachr meint
Wenn ich Isi wär, würd ich mal seinen Personalchef etwas freistellen. Der Knabe kriegt sein hohes Salär ja nicht dafür, Arbeitszeugnisse und Handelsschuldiplome zu durchforsten, sondern eben auch ein wenig Gspüri an den Tag zu legen.
Felix meint
Wurde Herr Reber etwa von Herrn messmer beraten?
M.M. meint
Nein 🙂
Felix meint
Das würde ich an Ihrer Stelle jetzt auch schreiben… aber irgendwie passt alles fast zu gut zusammen… und das Lustige ist ja, dass Sie kaum das Gegenteil beweisen können 😉
Meury Christoph meint
Bedenklich ist aber nachwievor, dass die BaZ diese Hetze aktiv betrieben und damit einen erbärmlichen Shitstorm ausgelöst hat, welcher mit seinen Beiträgen derart niveaulos Frau Arslan an den Pranger gestellt und vorverurteilt hat, dass man von einer rufschädigenden Kampagne ausgehen muss. Da wird das Prinzip «Schwamm drüber» für Frau Arslan nicht funktionieren. Es ist nicht alles paletti.
gotte meint
wow, herr meury, jetzt haben Sie’s dem reber aber gegeben. Auch der mehrfache wahlverlierer nussbaumer durfte im regi so richtig eins draufhauen. Basta zeigt zähne (oder eher faule zahnstummel) mit süffiger medienmitteilung und weiss über herrn rebers rückgrat bescheid, nicht, ohne den generalsekretär in schutz zu nehmen (was zeigt, wie wenig ahnung man von den verhältnissen im landkanton hat) – kurz: wozu noch bürgerliche feinde, wenn man die linken als freunde hat. gschwind und weber und co wirds freuen.
gotte meint
nachtrag: meurys reberbashing im vollen wortlaut für einmal nicht hier verdoppelt, sondern nur bei der TaWo.
Meury Christoph meint
Kleine Anmerkung: Zwischen Bashing und Kritik gibt’s einen kleinen Unterschied. Das dürfte Ihnen sicher nicht entgangen sein. Ich kritisiere RR Isaac Reber und finde keinesfalls, dass er in der Causa Arslan souverän gehandelt hat. «Reber hat nicht Frau Arslan gerettet, sondern lediglich seine eigene Haut. Es stehen Wahlen vor der Tür und Reber’s Sitz ist gefährdet. Er hat nicht souverän, sondern lediglich egoistisch gehandelt.» (Tawo-Kommentar).
PS.: Ich bin aber froh, wenn Sie meine Beiträge jeweils kommentieren….
Marc Schinzel meint
Frau Arslans Anstellung im Generalsekretariat der Sicherheitsdirektion hat vor allem auch damit zu tun, dass sie bereits im Besitz eines unterzeichneten Arbeitsvertrag der Sicherheitsdirektion war und gestützt darauf ihre bisherige Stelle gekündigt hatte. Reber stand nun vor der Wahl, ihr eine andere Stelle anzubieten oder aber ein Rechtsverfahren zu riskieren, das wahrscheinlich mit einer Schadenersatzleistung des Kantons wegen Nichterfüllung eines geltenden Vertrags geendet hätte. Dieses Spektakel, das die Medien bestimmt genüsslich ausgeweidet hätten, wollte sich Reber bestimmt ersparen. Man kann das auch klug nennen …
U. Haller meint
….doch dies lässt sich Herr Reber etwas kosten, denn »Da die Sicherheitsdirektion (SID) in der Verantwortung steht, bietet deren Vorsteher Sibel Arslan eine kostenneutrale Alternative ausserhalb des Straf- und Massnahmenvollzugs und ohne Leitungsfunktion an« (Quelle: http://www.baselland.ch/Newsdetail-Home.309165+M550c0588289.0.html). Im Klartext: Ein befristeter Job zu denselben Konditionen, aber mit keinen Leitungsfunktionen. Der Kanton kann sich dies ja leisten, hat er doch ein S&P Rating AA+ ….