Dem vor den letzten Wahlen postulierte bürgerliche Umbruch in der Bildungspolitik hat Frau Gschwind gestern mit einem einzigen Satz eine Absage erteilt:
Es ist sowohl bildungs- als auch finanzpolitisch nicht zu verantworten, aus unserem neuen Sprachenkonzept auszusteigen, bevor wir dessen Wirkung kennen.
Was bedeutet, dass auch Baselland sich beim Frühfranzösisch an die Konkordanzvorgaben halten wird.
Mit anderen Worten: Die stramm bürgerliche, von der SVP und von der Lehrer-Auns „Starke Schule Baselland“ ins Amt gepushte FDP-Politikerin schreibt die Schulpolitik ihres „sozialistischen“ Vorgängers fort.
Was auch zur Klärung der Gschwindschen Politlosung „Marschhalt“ beiträgt: „Marschhalt“ ist Neusprech und bedeutet, übersetzt in die Alltagssprache, „weiter so“.
Und um die SVP und die „Starke Schule“ noch ein bisschen mehr zu verärgern, schiebt sie noch nach: „Mir war schon länger klar, dass ich zum Start des Schuljahres 2016/17 deshalb den Schwerpunkt auf ‹Passepartout› legen möchte.“
Ach ja – auch das ist artgerecht im Liestaler Politiker-Biotop: Der definitive Entscheid über „Passepartout“ wird ins Jahr 2021 verlegt.
Find ich gut.
PS: Morgen in der BaZ befasse ich mich nochmals mit den Basler Wahlen. Auf den Punkt gebracht: Der Wahlkampf ist bereits vorbei.
Paule meint
Mich wundert die Spitzkehre der Frau Gschwind überhaupt nicht. Ihr fehlte von Beginn an a) eine klare politische Linie und b) die Stärke und Erfahrung, sich bei ihren Spitzenkräften durchzusetzen.
Carla di Ponte meint
Mit anderen Worten, die Macht des Faktischen. Nächstes mal wählen wir wieder das Original, eine Vertreterin der SP.
Heiner Schäublin meint
Die Macht des Faktischen: Nächstes Mal wählen wir wieder das Original (eine Lehrerin). Also die «SP».