Kommt liebe Grünliberale – jetzt überschätzt ihr Euch aber ganz gewaltig.
Wenn ihr meint, ihr könnt jetzt noch Hearings mit den beiden nun wirklich bekannten Kandidaten für den zweiten Wahlgang durchführen und Euch dann so um den 19. März herum für den einen oder den anderen entscheiden, dann lebt ihr in der Tat in Eurer eigenen Blase.
Und wisst ihr, was rauskommt bei Euren Hearings?
Ihr Luftgitarrenspieler entscheidet Euch für Stimmfreigabe, weil ihr das Momentum verpasst habt.
Fakt ist: Das Spiel ist aus. Ihr seid nicht mehr wichtig. Ausser Spesen nichts gewesen. Ein poltisches Ärgernis erledigt sich selbst.
So sieht es aus.
Die Sache wird so enden: Herr Nussbaumer wird im zweiten Wahlgang gewählt.
Die SVP wird, was sie jetzt auch immer sagt, nochmals antreten, weil die nun unter keinem Titel ihren Leuten bis rauf nach Bern und Zürich verklickern kann, weshalb man einem CVP-Kandidaten im Baselbiet kampflos den Vortritt lässt.
Ich meine ausgerechnet einem von der CVP.
Herr Lauber steht vor dem Problem, wer dem seine Kampagne bezahlen wird. Denn die Partei hat kein Geld in der Kasse.Vielleicht muss er es wie Herr Schafroth machen und selbst für die Finanzierung sorgen.
Dann weiss man auch sofort, wie viele gute Freunde man hat.
Herr Weber hingegen wird auf die Wirtschaftskammer zählen können. Die Strategie: jetzt wird auf kleinem Feuer gekocht und anschliessend nochmals richtig in die Töpfe gelangt.
Irgendwie ist mir nach Italien zumute.
Nicht politisch, weil auch wir im Baselbiet ein paar Clowns in der Politik haben. Sondern in Sachen Frühling.
Mal schauen.
jaro- meint
Bei einem Spiel gibt es immer veschiedene Betrachtungsweisen. Nehmen wir z.B. das Joggeli, Es macht einen gewaltigen Unterschied, ob jemand in der Muttenzerkurve steht, oder mittig gemütlich Sessel sitzend zuschaut. So ist es auch in der Politik. Nicht alles ist immer so glasklar wie es auf die Schnelle erscheinen mag.
Wäre es so klar, würde niemand um die Stimmen der glp werben, würde es wohl kaum eine neue BüZa geben (auch wenn die jetzt Frey-übersetzt anders heissen mag) und keiner weiteren Presse bedürfen. Demokratisch ist nur ein Hearing und anschliessende Entscheidung im Plenum. Alles andere wäre ein Diktat des glp-Vorstandes und unglaubwürdig. Im Übrigen ist der Entscheid ob Nussbaumer oder Weber nun wirklich offen, zu nah waren sich die die Resultate.
Klarabella meint
1) Wüthrich und Reeber sind sehr handzahme „Linke“, Reeber passt eher zur GLP und Wüthrich sieht eh wie ein wohlgenährter FDP/SVP-Apparatschik aus. Ich verstehe deshalb nicht, warum FDP, CVP und SVP so verbissen um die zwei Sitze im Minikanton Baselland rangeln.
2) Im Minikanton Baselland wird sich weder mit einer „bürgerlichen“ noch mit einer „linken“ Regierungsrat- oder Parlamentsmehrheit etwas ändern. Die wichtigen Entscheide werden im Hintergrund getroffen – von Unternehmen und Wirtschaftskammer in Zusammenarbeit mit TeleBasel, Baz, BZ und OnlineReports. Ja, wir sind eine Mickey-Mouse-Demokratie, auch schweizweit.
3) Jetzt hatten wir am 3.März eine RR-Wahl mit einer einigermassen „hohen“ Wahlbeteiligung. Herr Zwick ist leider unerwartet verstorben. Zwei Sitze sind frei. Sowohl Nussbaumer, als auch Weber hatten viele Stimmen (über die Parteigrenzen hinaus), Schafroth weit abgefallen. Warum müssen jetzt nochmals 2 oder 3 Wahlgänge stattfinden? Warum nehmen wir Nussbaumer und Weber nicht direkt in die Regierung? Es wird doch eh auf das hinauslaufen. Mit 2 FDP/SVPlern (klar rechts), 2 SPlern (klar links) und einem Reeber, der zwar GP ist, aber wie GLP politisiert, wäre der Regierungsrat ausgewogen und gut repräsentiert. Die CVP ist eh eine schwer einzuschätzende Kleinpartei. Jetzt müssen die armen Baselbieter nochmals 2 oder 3 Wahlgänge durchstehen und mit ihren Steuergeldern bezahlen. Die Beteiligung wird dramatisch sinken, das sage ich schon jetzt. Warum also nicht den SPler und SVPler vom 3.März nehmen und sich den Rest ersparen?
4) Im Baselbiet gibt es nur 2 politische Parteien – die „Linken“ (SP, GP und EVP) und die „Bütte“ (BDP, CVP, FDP und SVP). Die GLP kann man nicht einordnen – vor Jahren behauptete sie, dass sie das Links-Rechts-Schema überwinden wolle, in Tat und Wahrheit ist sie einfach eine bürgerliche Partei (Martin Bäumle) mit linken Wählern (Verena Diener). Ich prophezeie, dass diese Partei in 10 Jahren der Vergangenheit angehört (oder schon früher).
5) Herr Messmer, was ich damit sagen will: Ist es dermassen wichtig, welche Wahlempfehlung die GLP abgibt? Die Vorstellung, dass Menschen nach Parteivorgabe wählen, erschüttert mich.
Auf jeden Fall freue ich mich auch auf den Frühling!