Frau Schneeberger und ihre Mitstreiterinnen, lesen wir hier und hier, haben ihre Wahlkampfpressekonferenz damit verplempert, Frau Graf anzugreifen.
Detailversessen.
Dabei ist herausgekommen, was alle schon längst wissen: Frau Graf ist eine Linke.
Es gibt drei Dinge, an die man sich in einem Wahl- und Abstimmungskampf halten sollte:
- Ignoriere deinen Gegner und dessen Argumente.
Weil es ziemlich idiotisch ist, deine knappe Pressekonferenzzeit (und anschliessend den Platz in den Medien) aus eigenen Stücken mit deinem Gegner zu teilen.
Zwinge vielmehr den Gegner, sich mit deinen Argumenten auseinanderzusetzen, (was Frau Graf hervorragend gelungen ist.) - Bei uns mögen es die Leute nicht, wenn man den Gegner verbal angreift.
Als sympathisch gelten die zurückhaltend Netten.
Wie zum Beispiel Frau Graf eine ist.
Das führt zwar zu langweiligen Wahlkämpfen. Aber was soll’s wenn nett sein zum Wahlsieg führt. - Vergiss Zahlen und Fakten.
Die interessieren auch deshalb niemanden, weil man sie sich nicht merken kann.
Daraus folgt: Sage nicht, was dir gerade auf dem Herzen liegt, sondern konzentriere dich auf das, was dein Publikum von dir hören will.
Beispiel: Für die Pressekonferenz (und den Wahlkampf) von Frau Graf braucht es nur einen einzigen Satz, der in Varianten wiederholt werden kann:
„Der Klimawandel ist inzwischen derart ernst und bedrohlich, dass es jetzt eine Baselbieter Ständerätin braucht, die ohne Wenn und Aber für griffige Massnahmen kämpft.“
Weil das ist inzwischen eine Position aus der Mitte der Bevölkerung ist.
Franz meint
Irgendwie kann die Schweiz ohne Bedrohung von aussen – und sei es nur ein Thermometer – nicht auskommen.
Mal den fantastischen Status geniessen – absolut unmöglich.
M.M. meint
Psst: Ich tu’s. 🙂
paule meint
Der entscheidende Unterschied zwischen Graf und Schneeberger ist der, dass Schneeberger einen solchen Satz nie über die Lippen bringen würde: „Der Klimawandel ist inzwischen derart ernst und bedrohlich, dass es jetzt eine Baselbieter Ständerätin braucht, die ohne Wenn und Aber für griffige Massnahmen kämpft.“ Bin übrigens ein Liberaler.
Bringold Margareta meint
Ich hatte heute morgen einen Brief von Daniela Schneeberger im Briefkasten. Sie schreibt, sie vertrete alle Landwirte, alle Lehrer, alle Arbeitnehmer in sozialen Einrichtungen. Sie schreibt nichts von Landwirtinnen, Lehrerinnen, Arbeitnehmerinnen. Frauen kommen in ihrer Politik also gar nicht vor. Maya Graf ist eine Frau, die sich für Frauenanliegen stark macht, für eine nachhaltige Landwirtschaft und für griffige Umweltschutzmassnahmen. Sie hat es nicht nötig, politische Mitbewerberinnen anzugreifen. Sie wird den Wandel von einer dezidiert linken Nationalrätin zu einer Ständerätin für den ganzen Kanton Basel-Landschaft schaffen. Claude Janiak hat das als Linker einen guten Job im Ständerat fürs ganze Baselbiet gemacht. Und Anita Fetz hatte als Nationalrätin extrem linke Positionen vertreten und die Nordwestschweiz trotzdem jahrelang ausgezeichnet im Ständerat vertreten. Ich sehe das Entwicklungspotential zur Ständerätin bei Maya Graf, bei Daniela Schneeberger sehe ich die Grenze ihres Geistes erreicht. Links oder rechts ist im Ständerat nicht entscheidend. Hier sind andere Qualitäten gefragt als Parteiengedöns.
gotte meint
maya graf politisiert seit jahren ehrlich und transparent. filz und lobby gibt es genug in bern. wie mm sagt: die zeiten haben sich geändert. ob man es will oder nicht – klimabedingte schäden werde DAS megathema der nächsten jahre (und natürlich die Frage, wer sie bezahlt).
Chienbäsebärti meint
Das sehe ich auch so. Nur: Die Altersvorsorge und das Verhältnis zur EU waren auch die Mega-Themen der letzten beiden Amtsperioden. Was ist denn ausser Palaver erreicht worden?
Jörg Kuhn meint
ich stimme dieser Aussage 100% zu.
Der Klimawandel ist ein ernsthaftes globales Problem. Gehandelt werden muss weltweit auf allen Ebenen – auch lokal. Wir sind alle zum Handeln aufgefordert.
Jörg Kuhn / parteilos
Peter meint
Das war mal ein liberal-bürgerlicher Blog mit liberal-bürgerlichen Mitlesern und Kommentatoren. Tempi passati…, wenn ich so einen feuchten totalitären Traum als Kommentar lese.
M.M. meint
Das ist eine professionelle Analyse und keine auf einer politischen Präferenz basierende Wahlempfehlung.
Die aktuelle politische Lage ist nun mal so wie sie ist.
Also anders als noch vor ein paar Jahren.
Baresi meint
Herr Peter, Sie möchten lieber in Ihrer Blase bleiben? Oder Sie langweilen sich ob den öden Wahlwerbekommentaren, die dieser Beitrag provoziert hat? Das Zweite könnte ich nachvollziehen.
Tim Meier meint
Klar, darum machen die USA nicht und China nicht wirklich mit. Scheinbar meinen nur ein paar Westeuropäer gemerkt zu haben, dass die Lage „bedrohlich“ sein soll. Stell dir vor, Deutschland schaltet seine Kohlekraftwerke ab und keiner merkt’s da ja weltweit weitere 1500 dieser Kraftwerke in Planung / Bau sind.
Die „griffigen“ Massnahmen der Grünen heissen Verbote. Mehr ausser Mehrkosten für nichts kommt da nicht.