Google ist tot.
Bis anhin: Wer was wissen will, der googelt. Und wird zuerst mit Paid Content belästigt und anschliessend mit einer schier endlosen Auswahl an Sites bombardiert, wo der Begriff oder die Info, die man sucht, erwähnt wird.
Schon seit geraumer Zeit arbeite ich mit ChatGPT, in jüngster Zeit fast nur noch mit dem KI-Tool, wenn ich etwas wissen will.
Weil: Frage an ChatGPT: „Was ist der Vorteil von ChatGPT gegenüber Google?“
Antwort:
ChatGPT kann gezielt auf komplexe oder mehrstufige Fragen eingehen und detaillierte Erklärungen geben. Es interpretiert die Frage im Kontext und kann Dialoge führen, die auf den jeweiligen Nutzer abgestimmt sind. Dies ist nützlich, wenn man tiefere Erklärungen oder personalisierte Beratung braucht.
Google: Liefert Links zu Webseiten, auf denen Informationen gefunden werden können. Der Nutzer muss die bereitgestellten Quellen durchsuchen und die Informationen selbst verarbeiten.
Wer googelt bekommt meist sehr prominent Wikipedia geliefert, was einem oftmals das mühevolle durchstöbern der anderen Vorschläge erspart.
Doch auch Wikipedia ist tot.
Frage an ChatGPT: „Was ist der Vorteil von ChatGPT gegenüber Wikipedia?“
Antwort:
ChatGPT: kann auf individuelle Fragen gezielt eingehen und die Antworten anpassen. Du kannst Rückfragen stellen oder spezifischere Informationen anfordern, und ChatGPT wird darauf reagieren. Die Antworten können zudem vereinfacht, vertieft oder im Dialogform erklärt werden.
Wikipedia: Bietet feste Artikel, die nicht interaktiv sind. Um spezifische Informationen zu finden, muss der Leser selbst die passenden Abschnitte in den Artikeln durchsuchen.
Die Pointe frisch aus dem Alltag zum Schluss.
Ich habe derzeit ein juristisches Problem, bei dem ich keine Ahnung habe, wie denn die Rechtslage ist. Höchstens die Ahnung, dass mich da jemand über den Tisch ziehen will.
Im Dunkeln tappen ist das Schicksal des Laien. Und das Geschäft des Anwalts.
Der ist in der Sache tätig. Er wird mir diese Woche eine Antwort per Mail schicken.
Weil ich oben am Rümelinsplatz vor dem Laden warten musste, habe ich mich auf einen der öffentlichen Stühle gesetzt, das iPhone hervorgekramt und in die ChatGPT-App meine Frage zur Rechtslage in der Schweiz eingetippt.
Sagen wir dreissig Sekunden – in der Zeit hat das KI-System die Antwort geliefert, untermauert mit den entsprechenden Verweisen auf die einschlägige gesetzliche Bestimmung in diesem Fall.
Ich habe die Antwort meinem Anwalt weitergeleitet, mit dem Hinweis, jetzt bräuchte es nur noch eine kluge Interpretation der Rechtslage zu meinem Gunsten und eine Strategie zur Umsetzung.
Er rief mich abends kurz vor Halbacht an.
Und war zunächst einmal sprachlos. „Hast du einfach diese Frage gestellt und das kam dabei heraus?“ fragte er mich.
Ich: „Ja, nichts weiter.“
Er: „Wahnsinn.“
Sein und der anderen Anwälte Problem: Hier bricht gerade ein Jahrhunderte altes Geschäftsmodell zusammen.
Denn exakt diese rechtliche Antwort hätte er mir auch geliefert.
Für das übliche Honorar.
Die Höhe des Honorars für eine komplexe Rechtsauskunft kann man googeln, (das Wort verschwindet demnächst aus dem allgemeinen Wortschatz.)
Oder besser – ChatGPT fragen:
Der durchschnittliche Stundensatz für Anwälte in der Schweiz liegt zwischen CHF 200 und CHF 500, abhängig von der Erfahrung des Anwalts und der Art des Rechtsgebiets. In größeren Städten wie Zürich oder Genf können die Stundensätze tendenziell höher sein.
Erica Selig meint
Nicht immer ist auf ChatGPT Verlass, hoffentlich lesen die verschwundenen AutorInnen nicht mit, via ChatGPT: Das „Logbuch Arlesheim“ war ein Blog, das hauptsächlich lokale und politische Themen in der Region Arlesheim und darüber hinaus behandelte. Es enthielt oft humorvolle, ironische Kommentare zu Abstimmungen, lokalen Ereignissen und politischen Diskussionen. Der Blog wurde von Manfred Messmer geführt und erlangte durch seine pointierten, manchmal provokativen Beiträge eine gewisse Bekanntheit in der Region. Themen wie die Gemeindeabstimmungen und kleinere politische Auseinandersetzungen wurden oft behandelt. Trotz seines Erfolgs wurde der Blog 2005 geschlossen.“
M.M. meint
Der bleibende Eindruck, der bleibende Eindruck.
ChatGPT zeigt menschliche Züge-
E.Selig meint
Heute erneut probiert: Inzwischen betrachtet ChatGPT Peter Knechtli als einstigen Logbuch-Heckenschützen. Fehlt nur noch Jürg Seiberth als Drahtzieher. Man wähnt Sie echt in guter Gesellschaft, sehr geehrter Herr Messmer 😉
M.M. meint
Sie kommen halt nicht vor, weil sie nicht vorkommen wollten.:-)
(Urs Hobi fehlt noch.)