Gastkommentar von Marcus Denoth
Welche Geschichte erzählen die Bürgerlichen, welche Vision vom Baselbiet haben sie? Eine Negativ-Vision, nicht „wie die Stadt“ sein zu wollen, holt niemanden mehr hinter dem Ofen vor.
Man hört nur von ihnen, wenn es ums Sparen und Steuersenkungen geht oder wenn die SVP wieder einmal ihren Glarner-Kurs zelebriert.
Viel mehr ist da nicht (mehr).
Stattdessen wandern langsam aber sich die besser verdienenden Familien aus der Agglomeration ab in die Stadt, weil sie rechnen können.
Die Mieten sind mittlerweilen in der Stadt attraktiver als in der Agglkomeration. Die Steuern vergleichbar bis leicht tiefer. Die Kitas massiv günstiger. Und das bizzeli mehr Krankenkassenprämien fällt dann kaum noch ins Gewicht.
Also, was bieten die Bürgerlichen dieser Bevölkerungsgruppe? Was bieten die Bürgerlichen Parteien den Leuten an?
Stattdessen erwacht die Linke und bemerkt, dass wenn man eine Geschichte erzählen kann, was man für den Kanton will, dass dies verfangen könnte.
Wachen die bürgerlichen Kräften nicht auf und bemerken nicht, was los ist, dann wird langsam aber sicher die Agglomeration kippen.
Letzter Sonntag war so ein Warnschuss.
Mit Sparapellen, Steuersenkungspläne und Anti-Woke-Kampf, kann man die bevölkerungsstarke Agglomeration nicht mehr gewinnen. Da muss mehr kommen. Deutlich mehr.
Einfach nicht „die Stadt“ sein wollen, reich schon lange nicht mehr.
Henry Berger meint
„Nicht wie die Stadt zu sein“ – das ist doch die „raison-d‘être“ des Kantons Basel-Landschaft.
Wird diese hinfällig könnte auch plötzlich eine Wiedervereinigung auf dem Spielplan stehen und BL zerreissen.
Wir leben in Zeiten, wo alles möglich scheint