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#Freizügigkeitsabkommen: Das gros­se di­gi­ta­le Auf­rüs­ten

10. Mai 2017 By M.M.

Ich hal­te nichts von Ver­schwö­rungs­theo­ri­en. Mich in­ter­es­sie­ren Mus­ter. Und Fak­ten.

Fakt ist, dass es po­ten­te Wirt­schafts­ver­tre­ter und ein­fluss­rei­che Po­li­ti­ker in und aus­ser­halb Eu­ro­pas gibt, wel­che auf den Zu­sam­men­bruch des Eu­ros und den Un­ter­gang der Eu­ro­päi­schen Uni­on wet­ten. Auch in der Schweiz.

Das Mo­tiv ist klar: Es geht um po­li­ti­sche Macht und um wirt­schaft­li­che In­ter­es­sen.

Denn die Po­lit- und Wirt­schaft­se­li­ten muss­ten mehr oder we­ni­ger hilf­los zu­schau­en, wie im­mer mehr Sou­ve­rä­ni­täts­rech­te nach Brüs­sel ver­la­gert wur­den. Po­li­ti­sche Entscheide mit wirt­schaft­li­chen Fol­gen wer­den in Brüs­sel ge­fällt, für al­le Mit­glied­staa­ten bin­dend.

Und auch für Län­der wie die Schweiz, die mit der EU bi­la­te­ra­le Ab­kom­men un­ter­zeich­net ha­ben.

Wenn al­so er­neut ei­ne Mas­sen­ein­wan­de­rungs-In­itia­ti­ve mit an­de­rem Eti­kett er­grif­fen wird, die­ses Mal durch die «Ak­ti­on für ei­ne un­ab­hän­gi­ge und neu­tra­le Schweiz» (Auns), einen Ab­le­ger der SVP, dann soll­te man das gros­se Bild nicht aus den Au­gen ver­lie­ren.

Die Schweiz ist für je­ne Kräf­te, wel­che auf den Un­ter­gang der EU ­set­zen, ein wich­ti­ges, weil dank der SVP be­re­chen­ba­res Puzz­le­teil.

Der Kampf um Gren­zen und Men­schen wird um je­den Preis ge­führt.

Mit im­mer neu­en Mit­teln und Me­tho­den. Die SVP/Auns setzt auf ei­ne dis­rup­ti­ve In­itia­ti­ve, für die sie vor­erst gar kei­ne Un­ter­schrif­ten sam­melt.

Der Weg ist das Ziel.

Al­lein der Be­schluss ge­nügt, um den po­li­ti­schen Geg­ner in die De­fen­si­ve zu zwin­gen. Und um die Schweiz un­be­re­chen­bar zu ma­chen.

Was ge­wollt ist: Der Be­schluss ei­nes Ver­eins ver­hin­dert fort­an je­de Ver­stän­di­gung mit der EU.

Die­se Ab­stim­mung wird die ers­te sein, die von Be­ginn weg on­li­ne ge­führt wird.

Das fängt schon beim Sam­meln der Un­ter­schrif­ten an und gilt erst recht für die Ab­stim­mungs­kom­mu­ni­ka­ti­on. In­se­ra­te und «Are­na» wa­ren ges­tern.

Wer heu­te Ein­fluss ge­win­nen will, muss mit in­di­vi­du­ell ab­ge­stimm­tem Bot­schaf­ten-Trom­mel­feu­er auf al­len so­zia­len Kanä­len un­ter­wegs sein.

Die di­gi­ta­le Re­vo­lu­ti­on frisst die ana­lo­ge Pro-und-Kon­tra-­Dis­kus­si­on auf Pa­pier.

Und es sind nicht mehr nur die Ba­sis­be­weg­ten von der Ope­ra­ti­on Li­be­ro, die es ver­ste­hen, wie man vir­tu­os das On­li­ne-Cam­paigning be­treibt.

Die SVP, tief ge­schockt vom Er­folg der On­li­ner bei der Um­set­zungs- und Ein­bür­ge­rungs-In­itia­ti­ve, hat di­gi­tal auf­ge­rüs­tet.

Da­von muss man aus­ge­hen.

Wer in so­zia­len Netz­wer­ken den Ton an­ge­ben will, braucht nicht mehr un­be­dingt ei­ne Hand­voll be­geis­ter­ter Idea­lis­ten.

Et­was Geld reicht aus.

In Gross­bri­tan­ni­en in­ves­tier­te das «Vo­te Lea­ve»-­Ko­mi­tee mehr als die Hälf­te sei­nes Bud­gets von sie­ben Mil­lio­nen Pfund in die Dienst­leis­tun­gen von Ag­gre­ga­teIQ, ei­ner jun­gen ka­na­di­schen Fir­ma (mit Verbindungen zu Cambridge Analytica,  ein Unternehmen der selben Branche, die im Trump-Wahlkampf engagiert war.)

Mit spe­zi­ell ent­wi­ckel­ten Soft­wa­re-In­stru­men­ten und da­ten­ba­sier­tem Pro­fi­ling wur­den vir­tu­el­le Netz­wer­ke auf­ge­baut, um in den so­zia­len Me­di­en in­di­vi­dua­li­sier­te Bot­schaf­ten zu ver­brei­ten.

Das sind kei­ne der üb­li­chen Ab­stim­mungs­kam­pa­gnen mehr, son­dern mi­li­tä­risch an­mu­ten­de psy­cho­lo­gi­sche Ope­ra­tio­nen mit dem Ziel, bei je­dem ein­zel­nen Wäh­ler den pas­sen­den emo­tio­na­len Schal­ter um­zu­le­gen.

Wie die neu­en Kam­pa­gnen-Dienst­leis­ter ih­re Da­ten­net­ze aus­le­gen, ist ihr Be­triebs­ge­heim­nis.

Wäh­rend der ­Br­e­xit-Kam­pa­gne soll «Vo­te Lea­ve» dank den Ka­na­di­ern über ei­ne Mil­li­ar­de Kon­tak­te zu po­ten­zi­el­len Wäh­lern ge­knüpft ha­ben.

Die­se Frei­zü­gig­keits­ab­stim­mung wird al­so in mehr­fa­cher Hin­sicht zur gros­sen Her­aus­for­de­rung für un­ser de­mo­kra­ti­sches Sys­tem.

Zuerst erschienen in der Basler Zeitung vom 10. April 2017

(c) Bild: Wikipedia

Kategorie: BaZ-Kolumne Stichworte: Einsichten, Politik

Leser-Interaktionen

Kommentare

  1. Michael Przewrocki meint

    10. Mai 2017 um 13:02

    Auf welcher Seite sind Sie Herr Messmer? Oder flexibel? Oder müssen Sie nicht auf einer Seite sein?

    • M.M. meint

      10. Mai 2017 um 15:58

      Falls die Frage die BaZ-Kolumne betrifft, so kann ich das Thema wählen, wie ich will und auch schreiben was ich will.

      Ich muss aber auch kein Mütlein kochen.

      Was den Brexit anbelangt, so bin ich der Meinung, dass die Briten sich komplett überschätzen.

      Aber das ist nun weltgeschichtlich wirklich nichts Neues.

      • Michael Przewrocki meint

        12. Mai 2017 um 10:05

        Beeindruckende Antwort. Danke für die Ergänzung.

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