Esther Keller von der glp tritt also doch an.
Ob sie gewählt wird, hängt vor allem von der Linken ab.
Für die SP könnte es durchaus reizvoll sein, die Grüne im Präsidium fallen zu lassen.
Einerseits.
Um dann von der Regierungsbank aus die zukunftswichtigen grünen Themen zu besetzen.
Mit Beat Jans haben sie einen in der künftigen Regierung, der diese weitgefächterten Themen im Baudepartement glaubwürdig vorantreiben kann.
Die SP-Strategen müssten dabei die nächsten Nationalratswahlen im Auge haben; eine grün positionierte SP könnte sich eine gute Ausgangslage schaffen.
Die glp-Frau in der Regierung stellt zudem für die Linke kaum ein Problem dar. Sie wird gerade bei den grünen Themen kaum je ernsthaft ausscheren.
Auf der anderen Seite wäre da jedoch diese junge Frau im Präsidialdepartement, die reden kann, die Leute gewinnt, bei der man sich nicht fremdschämen muss, wenn sie ausserhalb Basels auftritt.
Weil Regierungspersonen jedoch dazu neigen, den Kolleginnen und Kollegen nicht mal die Butter auf dem Brot zu gönnen, glaube ich nicht, dass ein grosses Verlangen danach herrscht, jemanden im Präsidium zu haben, die einem (dauernd) vor der Sonne stehen könnte.
Zumal mit einem Thema, dass aufgrund von Corona-Krise an Bedeutung gewinnt: die Stadtentwicklung.
Völlig egal ist die Haltung der bürgerlichen gegenüber der Keller-Kandidatur. Ihnen mangelt es schlicht an attraktiven Kandidaten/innen, als dass sie glaubwürdig gegen Frau Keller in Opposition gehen können.
Am Schluss entscheiden sowieso deren Wählerinnen und Wähler an der Urne, egal was die Parteiversammlungen empfehlen. Eine sympathische junge Frau – das scheint Programm genug, um in diesem Lager einiges an Stimmen zu holen.
Esther Keller ist ein gutes Stück Zeitgeist.
Auf alle Fälle – die Wahlen 2020 werden mit ihr zumindest unterhaltsam.
Philipp Waibel meint
Ich meine erfahren zu haben, dass Beat Jans das WSU übernehmen möchte. Wegen dem U. Wie kommst Du auf das Baudepartement?
M.M. meint
Finger im Wind und vom Typ her. Suttee ist eher Typ WSD.