Die macht mich immer ziemlich nervös, diese Fliegerei. Vor drei Wochen, ich glaube es war in Udaipur, haben wir den Flug nach Goa bei Spicejet gebucht, der indischen Ausgabe von Easyjet.
Wir waren heute schon ziemlich früh am Flughafen, obwohl unser Hotel gerade mal zehn Taximinuten weg war.
Aber was willst du in einem Hotelzimmer ausrichten, wenn du in einer Endlosschlaufe denkst, ob die wohl dein Ticket tatsächlich gebucht haben? Du hast zwar eine Bestätigung auf dem iPad und Mobilephone – doch was bedeutet das schon?
Überhaupt: In welchem Teil des doch ziemlich weitläufigen Indira Gandhi-Flughafens fliegt Spicejet (gegoogelt). Wo kriegen wir rechtzeitig ein Taxi her? (Und nein, ich feilsche heute nicht, weil wir jetzt wieder auf Schweizer Franken umschalten.) Wo kriege ich ein Papierticket?
Und überhaupt: Habe ich mich etwa beim Ausfüllen im Tag geirrt oder gar im Monat?
Solche, die leichte Panik schürende Gedanken halt.„No problem„, hätte Charlie schon längst gesagt, aber der ist jetzt beim Kirchgang als guter Katholik.
Die hatten uns registriert und der Rest hat sich auch ergeben. Deshalb konnten wir uns den wirklich wichtigen Dingen des Lebens zuwenden: dem ersten guten Cappuccino seit 43 Tagen, dazu Blueberry Muffins.
Den wichtigsten Einkauf der letzten Woche habe ich eben getätigt: ein Herrenparfüm (Montblanc pour Homme, Schweizer Preise).
Ich will jetzt endlich wieder einen selbstdefinierten Geruch an mir haben. Ich kann diese plastikrauchige Smogmischung und den „exotischen Charme“ von abgestandenem Curryduft nicht mehr riechen. Man kann es auch so beschreiben: als Rückzug aus einer kollektiven, fremden Geruchswolke in einen individuellen, selbstbestimmten Duft-Kokon.
Ich werde nie mehr ohne eigenes Parfüm im Gepäck verreisen.
PS: Jetzt stellt sich doch tatsächlich so etwas wie eine Ferienstimmung ein.