Und wenn wir schon bei Medienmitteilungen sind: Eben hat auch die FDP eine verschickt. Die haben heute eine Versammlung mit den vereinigten Kandidaten aus dem oberen und unteren Kantonsteil gehabt.
Das wurde Einigkeit demonstriert. Was dabei herausgekommen ist, ist der kleinste gemeinsame Nenner der KandidatInnen, nämlich das:
Mehr persönliche Freiheit und eine starke Wirtschaft
Die Nationalratskandidatinnen und Kandidaten der FDP-Liste 1 kämpfen gemeinsam und aus voller Überzeugung für die persönliche Freiheit und eine starke Wirtschaft. An der heutigen Sitzung haben die 7 Kandidierenden einstimmig beschlossen, mit diesen beiden Hauptthemen in den Wahlkampf zu steigen.
Unseren Wohlstand und die gute Lebensqualität hat die Schweiz dank Freiheit und Eigenverantwortung erreicht. Dieses wertvolle Gut gilt es weiterhin zu sichern. Die Freiheit jedes Einzelnen ist die Stütze unseres Landes.
Diese Freiheit ist untrennbar mit der Übernahme von Selbstverantwortung verbunden. Die Verantwortung darf nicht einfach auf den Staat überwälzt werden. Wir wollen keine unnötigen Verbote, Vorschriften und Überregulierungen. Wir wollen weniger Bürokratie. Die FDP steht ein für eine starke Wirtschaft.
Eine Wirtschaft, die dank den Bilateralen Verträgen für sichere Arbeitsplätze sorgt. Die Schweiz ist eines der wettbewerbsfähigsten Länder. Gute Rahmenbedingungen für die KMU, offene Märkte und sichere Arbeitsplätze für alle sind der Garant dafür, dass die Schweiz weiterhin zu den innovativsten Ländern gehört.
Unternehmerische Freiheit und Flexibilität müssen so weit wie möglich bestehenbleiben. Leistung muss sich auf allen Ebenen lohnen, verbunden mit Wertschätzung und Achtung gegenüber anderen und anderem.
Mein Gott, Michi. Das lockt nicht mal mehr einen Hardcore-FDPler aus der Reserve.
Das ist kein Weckruf, das ist frisch aus der Phrasendrescherwählscheibe gedreht.
So geht das nicht.
Wenn wenigstens der Schlusssatz „Aus Liebe zum Baselbiet“ geheissen hätte, dann wäre zumindest ein Tröpfchen an Emotionen rübergekommen. Aber so?
Doch lassen wir die Leserschaft entscheiden:

Martin Müller meint
Gut, vor den Wahlen erzählen viele Parteien das Blaue vom Himmel herab. Da ist die FDP eigentlich nur der primus inter pares.
Gotte meint
ich weiss, das politische gedächtnis ist ja grundsätzlich kurz. ich muss aber immer wieder schmunzeln, wenn die bürgerlichen parteien zum kampf gegen die „überregulierung“ blasen: leider vergessen sie diesen kampf dann wieder, wenn es um die regulierung ihrer anliegen geht, z.b. die bauernlobby bei der svp oder die kmu-lobby im fdp-baselbiet. ganz witzig auch, wie sich die fdp für den gegenvorschlag zur ausschaffungsinitiative ins zeugs gelegt hat, statt eine urliberale haltung zu vertreten, wonach die bestehenden gesetze völlig ausreichten, das anliegen somit also eine frage des vollzugs wäre.
bugsierer meint
ha, die fdp, wie köstlich. und irgendwie sacktraurig. waren ja mal kluge und weitsichtige leute dabei, und heute nur noch plattitüdenparade.
na ja, die verfechter der dampfschifffahrt haben auch das dieselzeitalter verpennt, und vorher waren am rhein die holzschiffbauer die doofen, weil sie den dampf als zeichen des teufels fehlinterpretierten – aber was solls, das ist der lauf der zeit.
übrigens: ich mag ihre saudoofen und damit entlarvenden umfragen. bitte täglich. könnte ein neues untergenre werden. wo auch immer.
M.M. meint
Umfrage als Unterkategorie – wäre eine Idee.