Wir haben uns ja hier schon ausführlich über die neue EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) unterhalten.
Jetzt droht noch viel Schlimmereres: Noch diesen Monat debattieren die EU-Abgeordneten über ein neues Urheberrechtsgesetz.
Kurz gesagt geht es darum, dass die Verleger auf einer Linkabgabe pochen. D.h., verlinkt,zitiert, maschinell gelesen (wissenschaftliche Untersuchungen) darf nur noch werden, wenn die Urheberrechtsfrage und damit die Abgeltung geklärt ist.
Das trifft zuerst die üblichen Verdächtigen wie Google und Facebook. In Spanien wurde das mit einem Leistungsschutzrecht mal durchgespielt. Die erhoffte üppige Abgabe von Google für Lizenzen: Cero.
Google News wurde eingestellt und die Verlage warten auf traffic.
Das trifft auch so letzte Mohikaner wie dieses Weblog, inzwischen eines der langlebigsten in der Schweiz.
Interessant ist, dass das Urheberrechtgesetz jetzt auch noch mit der Begründung gerechtfertigt wird, man müsse etwas gegen Fake News unternehmen.
Wie immer wird die Schweiz die EU-Gesetzgebung übernehmen. Dann wird es auch hier nicht mehr möglich sein, aus einem Online-Artikel zu zitieren oder auf ihn zu verlinken.
Die Mehrheit einer Minderheit hat am Sonntag schon mal vorgespurt: Netzsperren der Verleger ist der nächste Schritt, nachdem die lediglich noch in der Schweiz legal nutzbaren Streamingportale mit der Landesendung .to gesperrt wurden.
Was mich wirklich umtreibt ist die Frage, ob es künftig für europäische Leser noch Flipboard geben wird.
Ich müsste mein Leben ändern.