Es gibt in diesem Land Leute, die meinen, den Bettel hinzuschmeissen, sei ein Befreiungsschlag.
Dass das ein Irrtum ist, lehrt einen das Leben.
Wenn man denn lange genug daran teilgenommen hat.
Es sind übrigens die selben, die jetzt sagen: Die EU verstehe die Schweizer nicht.
Der nächste Irrtum.
Die in Brüssel verstehen sehr wohl, dass die Schweizer sich immer dann bis zum geht nicht mehr schwer tun, sich für das oder dann halt jenes zu entscheiden, wenn es um grundsätzliche Fragen geht.
Das war schon immer so und wird auch immer so bleiben.
Die Angst der Schweizer und den -innen, sich festzulegen, wird durch ein System befördert, das es jeder beliebigen Minderheit gestattet, mit wenigen Unterschriften jede Menge Kies ins politische Getriebe reinzuschmeissen.
Um den Karren zu Stehen zu bringen. Weil, ein Karren der steht, bewegt sich nicht mehr in irgendeine Richtung.
Das ist dann ein gut-schweizerischer Kompromiss.
So gilt denn in diesem Land, dass nicht mit Mehrheitsentscheiden die politische Richtung vorgegeben wird, sondern von thematisch wechselnden Minderheiten mit nörgeln und poltern und drohen und trycheln.
Neuerdings finanziert von zahlungskräftigen Zuger Milliardären.
Die Schweizer haben es sich in ihrer stammestümmlerischen Echokammer heimelig eingerichtet. Die sie gar als Nabe Europas, wenn nicht gar der Welt verstehen.
Allen Ernstes.
Die EU hat das sehr wohl begriffen. Weil es da gar nicht so viel zu verstehen gibt.
Wirklich aus der Fassung brächten die Schweizer die Europäer, wenn Herr Cassis im Januar in Davos Herrn Sefcovic ein Verhandlungspapier mit klaren Themen, Zielen und einem Zeitplan vorlegte.
Allein: vergesst es.
Schon deshalb, weil der Mann in Flachland-Brüssel die Schweizer in den Bergen heute mit einem einzigen Satz aus der Ruhe bringt: „In einem Jahr können wir viel erreichen.“
Huch, entfährt es den aufgeschreckten Eidgenossen in Bern und anderswo: „Schon in einem Jahr, viel erreichen?“
Philipp Waibel meint
Wunderbar geschrieben! Bin gerade in México-City, sehe Millionen Verbrenner und Hunderte von Flugzeugen – notabene ohne Nachtflugverbot – und denke, schon die 3 Grad-Erwärmung ist nicht mehr aufzuhalten. Wie sich auch Viren nicht aufhalten lassen. Zum Beispiel der urhelvetische Reduit-Virus.
Rampass meint
Rudolf Farner : „Für eine Million Franken mache ich aus einem Kartoffelsack einen Bundesrat.“
Da hätten die Zuger Milliardäre aber ganz andere Möglichkeiten als nur Trycheln zu finanzieren.
Arlesheimreloadedfan meint
Das waren noch Zeiten,als es Oberst Farner braucht,damit es im Bundeshaus Kartoffelsäcke gibt !
Franz Bloch meint
Nabe oder Nabel? Das ist hier die Frage…