Falls einen über die Festtage die grosse Langeweile überfallen sollte, dann kann ich „Das Risiko und sein Preis“ (Skin in the Game) von Nassim Taleb zur Überwindung derselbigen empfehlen.
Ja, Taleb ist der, der den Begriff „schwarzer Schwan“ (steht für seltene Ereignisse, die extreme Auswirkungen haben können) in unser Denken eingeführt hat.
Taleb – Libanese, Finanzmathematiker, philosophischer Essayist und Forscher (Klappentext) – hat etwas von einem Astrologen – was auch immer er sagt und schreibt, ist irgendwie immer aktuell.
Weil’s passt.
Zur Finanzkrise.
Zu Trump.
Zu Corona.
Man könnte es auch anders sagen: Er kann als Welterklärer – Philosoph – alter Schule gelten, der die Widrigkeiten des Lebens in Erklärsätze verpackt, die scheinbar ewig Gültigkeit haben.
Also zum Beispiel:
Bürokratie ist ein Mechanismus, durch den eine Person von den Folgen ihres Handelns abgetrennt wird.
Oder
Dezentralisation beruht auf der simplen Formel, dass es einfacher ist, Makrobullshit zu produzieren als Mikrobullshit.
Oder:
Allemeingültiges Verhalten sieht auf dem Papier toll aus, hat aber katastrophale Auswirkungen in der Praxis.
Und der ist auch noch gut:
Wenn Sie nicht bereit sind, für Ihre Meinung Risiken auf sich zu nehmen, sind Sie ein Nichts.
Damit kein falscher Eindruck entsteht: Da wird einem nicht eine Sammlung treffender Kalendersprüche serviert, sondern drumherum Einsichten zum Alltagsleben in originellen Gedankengängen.
Das auf die simple aber ewig gültige Formel gebracht: Ohne Risiko kein Gewinn oder: Wer nicht bereit ist, seine Haut zu Markte zu tragen (Skin in the game), soll die Klappe halten.
Weil man nur denen wirklich trauen soll, die etwas zu verlieren haben.
Vielleicht ist das banal.
Aber ich meine, für langweilige Festtage – ohne den üblichen Krach mit der Verwandtschaft – ist’s zumindest unterhaltsam.
Michael Przewrocki meint
Das ist die Übersetzung für das Motto hier zuoberst:
Wenn Sie nicht bereit sind, für Ihre Meinung Risiken auf sich zu nehmen, sind Sie ein Nichts.
oder Ohne Klartext keine Zukunft-kein Fortschritt.
Menz Paul meint
Lieber Herr Messmer … ach was, mit Monica und Lisa bin ich ja auch per „Du“ … also, wenn ich mir erlauben darf:
Lieber Manfred
Herzlichen Dank für den guten Vorschlag.
Ich wünsche dir und der ganzen Familie frohe und entspannte Festtage!
Mit herzlichen Grüssen
Paul
Daniel Flury meint
Danke für den Tipp. Hätte da auch noch einen: «Lesen bildet, aber ohne Folgen für das Handeln der Anderen». Frohe Festtage.