Ich halte bekanntlich nichts von Facebook. Es mag ja sein, dass die Plattform dem Bedürfnis von ein paar Millionen Computernutzern entspricht.
Was so viel heisst, wie: tausend Fliegen bei einem Eat-in auf einem frischen geschissenen Kuhfladen können sich schliesslich kulinarisch nicht irren.
Es sind ja nicht nur Facebook-Nutzer, die ernsthaft meinen, das sei was, die Bildchen von den Ferien, mit der Pizza, vom Wahlkampf, von den Kinderlein, die Links zu irgendwas, die Kurzmitteilung an die Freunde „bin in den Bergen“.
Inzwischen gibt es eine umtriebige Industrie von Socialmedia-Beratern, die in Facebook ihre Bonanza entdeckt haben.
Die weltweiten Umsätze dieser Industrie übersteigen die Einnahmen des Social Networks bei Weitem. Auch in der Schweiz wird von einer Handvoll Beratern mit Facebook gutes Geld verdient, (habe ich bis vor zwei Jahren auch gemacht).
Die Methode zum Geldabschöpfen aus der realen Wirtschaft ist relativ einfach: Man redet allen möglichen Leuten ein, da müsse man unbedingt mitmachen. Vier, fünf Argumente reichen für dieses Businessmodell aus.
Mehr begreifen die auf Powerpoint-Sätze reduzierten Marketingmenschen eh nicht.
Facebook ist nichts anderes als die zeitgeistige Version des Märchens vom Kaiser mit den neuen Kleidern: Es wird etwas bejubelt, wo eigentlich nichts ist.
Der „Wert“ des Unternehmens ist gemessen am Preis, den man derzeit für einen Salatkopf aus Schweizer Produktion bezahlen muss, unvorstellbar hoch.
Weshalb wir für Facebook das zeitgemässe Axiom formulieren können: Etwas, das Milliarden mal teurer bewertet wird, als ein Salatkopf aus Schweizer Produktion, ist im Grunde genommen nichts wert.
merlinx meint
Oh, das finde ich gut, ein süsser Salatkopf als Hauptdarsteller einer Börsenganginszenierung … und nachher Feiern beim Griechen …
Philippe Wampfler meint
Es gibt ja auch den Gedanken, Facebook sei ein gigantisches Ponzi-Scheme: Die darauf geschaltete Werbung wirke sehr attraktiv, sei aber gänzlich nutzlos. Sobald alle Unternehmen das begriffen haben, wird das Unternehmen nichts mehr wert sein.