In zehn Tagen wird Basel-Stadt über den ESC-Kredit abstimmen. Eine breite Zustimmung ist nahezu sicher. Während viel über Spass und Freude geredet wird, ist ein Thema tabu: Das Sicherheitsrisiko eines solchen Grossanlasses.
Der israelische Radiosender KAN hat im Juni 2024 bestätigt, dass Israel am Wettbewerb in Basel teilnehmen wird. Damit rückt die Sicherheitsfrage verstärkt in den Fokus, wobei anzumerken ist, dass diese unabhängig von Israels Teilnahme höchste Priorität hat – besonders in Hinblick auf die geplanten öffentlichen Veranstaltungen und den geplanten Fan-Boulevard.
(In Malmö wurde eine öffentliche ESC-Party aus Sicherheitsbedenken abgesagt, und einige Strassenmusikauftritte mussten ins Eurovision Village verlegt werden. Der israelische Geheimdienst Schin Bet war im Einsatz, übernahm nicht nur den Personenschutz für die israelische Delegation, sondern führte bereits Wochen zuvor Sicherheitsinspektionen durch, um potenzielle Risiken zu identifizieren und entsprechende Massnahmen zu ergreifen.
Ähnliche Vorkehrungen sind auch für Basel zu erwarten.)
Zur Erinnerung: Zur 125-Jahr-Feier des Zionistenkongresses 2022 entsandte der Bundesrat 700 Armeeangehörige nach Basel, um verschiedene Standorte zu überwachen. Helikopter kreisten über der Stadt, da der Luftraum über der Innenstadt gesperrt wurde, ganze Strassenzüge waren abgesperrt.
Die Basler Zeitung titelte damals: „Basel wird zur Festung.“
Nochmals: Die Sicherheitsfrage kann nicht allein an der Teilnahme Israels festgemacht werden. Ein Grossereignis wie das geplante ESC-Fest ist in der heutigen Zeit nicht nur ein Anlass der Freude, sondern auch ein mögliches Ziel für Gruppen, die auf Störung ausgerichtet sind – im Hintergrund gesteuert von wem auch immer.
Basel erwartet im Mai nächsten Jahres rund eine halbe Million Gäste. Es lässt sich ohne Übertreibung sagen, dass sich der Sicherheitsapparat einer gewaltigen Herausforderung stellen muss.
Nicht die auf Spass und Frohsinn fokussierten ESC-Partyorganisatoren, sondern die Sicherheitsbehörden werden bestimmen, was wo und wie stattfindet.
Nach der Abstimmung muss die Diskussion um das Sicherheitskonzept einsetzen. Auch über die Zusatzkosten dieser Parallelorganisation.
PS: IMHO – die Frage ist doch, ob solche Grossanlässe nicht aus der Zeit gefallen sind.
gotte meint
einverstanden – grossanlässe sind total out. gilt übrigens auch und besonders für den sport und olympia, die ihre megalomanie nur noch in diktaturen ausleben können, wo nach dem investionsrausch die bau- und umwelt- und finanzruinen übrig bleiben.