Ich war ja nicht dabei, als die Bundesräte ihren Small-Talk mit Herrn Trump & Co. hatten.
Ist insofern nicht wichtig, weil der Eindruck danach mehr zählt als das einzelne gesprochene Wort.
So scheint es, dass das Thema „Klimawandel“ mehr Zeit in Anspruch genommen hat als das Thema „Handelsvertrag“.
Und das ist wahrscheinlich so, weil Ersteres weniger umstritten ist, als das zweite.
Weniger umstritten, weil die Positionen beim Thema „Klima“ klar sind: Trump ist der Klimaleugner und Sommaruga die Klimaversteherin.
Das heisse Eisen ist der Handelsvertrag zwischen den beiden Ländern, wo man den Eindruck hat, ausser Absichtserklärungen sei in den letzten Monaten nichts weiter geschehen.
Nur so um den Rahmen aufzuzeigen: Die USA ist nach der EU der zweitwichtigsten Handelspartner der Schweiz. Die Exporte nach Übersee sind höher als die Ausfuhren nach Frankreich, Italien und Grossbritannien zusammen.
Für Basel und dessen ausgabefreudige, linksbelastete Regierung: Das wichtigste Schweizer Exportgut sind die hier produzierten Pharmaprodukte, die (derzeit noch) zollfrei in die USA verschifft werden.
Allein, es wird wohl kaum zu einem Handelsvertrag mit den USA kommen.
Der Grund liegt einmal mehr bei der Landwirtschaft, die alle Hebel in Bewegung setzen wird, dass kein saftiges US-Primebeef auf die heimischen Teller gelangen wird.
Deren Referendum und damit eine Volksabstimmung ist so sicher wie das Amen in den immer spärlicher gefüllten Kirchen.
Und da kommt dann das Linksgrüne Basel ins Spiel.
Das lebt dank den Steuermillionen von Roche und Novartis bio- und umweltbewusst kollektiv über seinen Verhältnissen.
Denn dass jemals Fleisch von mit Genfutter gemästeten Hormonrindern aus dem Mittleren Westen in unsere Metzgereien gelangt, ist so undenkbar, wie dass die Sonne im Westen aufgeht.
Wird der Kampfruf der umweltbewussten Städter lauten.
(Was so nicht stimmt. Denn anders als in die EU wird Hormonfleisch in die Schweiz importiert. Man spricht nicht gerne darüber.)
Und selbstverständlich sollen bei Coop und Co. keine preisgünstigen Chlorhühner made in USA in den Tiefkühltruhen liegen.
Doch genau das sind die Produkte, welche für die USA Wiederwahl Trumps wichtig sind.
Auch die USA haben eine starke Bauernlobby.
Mit anderen Worten: Tun wir doch besser weiterhin so, als seien wir an einem Handelsvertrag mit den USA interessiert.
Solange die Bundespolitik sich nicht den harten Detailfragen stellen muss, lebt es sich im Grunde genommen mit den derzeitigen Regelung nicht schlecht.
Ausser Herr Trump ist wegen des Klimavortrags von Frau Sommaruga nachhaltig verschnupft und verhängt Einfuhrzölle auf Pharmaprodukte.
Anonymus meint
Schweizer Politikerinnen, die glauben, mit Moral und erhobenen Zeigefingerinnen etwas gegen schiere Machtpolitik ausrichten zu können.