Es gibt Themen, da kann ich einfach nicht mitreden.
Zum Beispiel bei diesem Frisuren-Problem von Frau Martulla-Blocher. (Sie hält sich selbst für eine „Corona-Spezialistin“, schreibt die SonntagsZeitung zum Interview mit ihr.)
Sie sagt: Weil ihr „persönlicher Coiffeur“ nicht mehr Hand anlegen darf, muss die SVP-Politikerin sich selbst die Haare schneiden.
Was mir jetzt nicht aufgefallen wäre.
So als Mann.
Doch dieses Coiffeur-Problem ist, wie ich aus meiner näheren Umgebung erfahre, nicht nur für Frau Martello-Blocher ein drängendes Thema.
Was auch die SVP-Politikerin weiss und deshalb nicht nur für sich, sondern auch für alle anderen Frauen in der Schweiz auf die Barrikaden steigt.
(Wer hätte solches noch vor ein paar Monaten für möglich gehalten.)
So hat sie nicht nur 600’000 Masken speziell für Coiffeure/Coiffeusen aus China einfliegen lassen. Sie hat dem Bundesrat gleich noch ein fixfertiges Konzept zugestellt, eine Handlungsanleitung, wie er ab dem 20. April den Frauen den Besuch beim Coiffeur ihres Herzens wieder möglich machen kann.
Wenn ich das Konzept mit meiner – zugegeben – blühenden Fantasie visualisiere, dann stellt sich Frau Martulla-Blocher den künftigen Coiffeur-Termin als eine Art *Simulation einer Intensivstation vor: “Es sieht vor, dass nur die Hälfte der Coiffeurstühle besetzt sein soll und mit Masken, Handschuhen und Einweg-Umhängen gearbeitet wird.“
Ja, es gibt Themen, da kann ich einfach nicht mitreden.
So als glatzköpfiger Mann.
PS*: Auf Twitter meinte einer, zum Scherzen aufgelegt: „Und das Beatmungsgerät ersetzt den Föhn.“
Christoph Meury meint
Die Frau ist publizitätsgeil und tut alles um Schlagzeilen zu bolzen. Trotz Mundschutz hängen ihr ein paar unentwegte Journalisten medial an den Lippen und publizieren jede noch so unausgegorene Idee der Familie Blocher. Nicht die CoiffeurInnen sind das Herzensanliegen & die Zielgruppe des Blocher-Clans, sondern ihre EMS-Chemie-Geldmaschine und den Ableger des männlichen Stammhalters Markus Blocher mit der ES Dottikon Holding. Man ist im Chemiegeschäft und möchte den kommenden Boom nicht verpassen. Je früher, umso besser.
Die Coiffeure sind reines PR-Geplänkel und der Nanny-Enthusiasmus von Magdalena Martullo Blocher ist Futter für Home-office geschädigte JournalistInnen und Teil des permanenten Wahlkampfes der Blocher Amigos.
Thomas Zweidler meint
Da schreibt aber einer ganz schön wütend auf die Unternehmerin.
Immerhin ist sie die grösste Arbeitgeberin Graubündens und wurde (entgegen aller Unkenrufen) im Kanton Graubünden bestens und glänzend wieder als NR wiedergewählt.
Was ich an Ihr mag , ist dass sie kein Pathos hat. Nicht herablassend, nicht unnahbar und eine klare Sprache spricht
(im Gegensatz zu einer BL-NR aus dem Unterbaselbie….. doch lassen wir das, es ist ja schliesslich Ostern.)
U. Haller meint
Ach, schon wieder Blocher & Co.-Bashing. Peinlich.
Ob man die Frau Martullo nun mag oder nicht, immerhin unternimmt sie etwas, zumal unser werter Staat doch einiges vermasselt hat.
Hier sub 4. nachzulesen:
https://www.mittellaendische.ch/2020/04/08/covid-19-eine-zwischenbilanz-oder-eine-analyse-der-moral-der-medizinischen-fakten-sowie-der-aktuellen-und-zuk%C3%BCnftigen-politischen-entscheidungen/?fbclid=IwAR2CrpcUJu26TbNIeIERIfHzq6KJr_UqFTWIC2gBdRBvZaAUgTj2C96NC44
Und was die ältere Generation anbelangt, redet auch dieser Autor Klartext: »Gewisse Medien-Artikel und Leser-Kommentare – viel zu viele, meiner Meinung nach – überschreiten bei dieser Diskussion jede Grenze, haben den üblen Geruch der Eugenik und es kommen Erinnerungen an bekannte Zeiten auf. Muss ich wirklich jene Jahreszahlen nennen? Es erstaunt mich, dass unsere Medien nicht bemüht sind, in dieser Sache einmal Klartext zu schreiben. Es sind ja unsere Medien, welche diese erbärmlichen Meinungsäusserungen in ihren Kommentarspalten publizieren und so stehen lassen. Und ebenso erstaunlich ist, dass die Politiker es nicht für notwendig erachten, einmal eine klare Stellungnahme zu diesem Punkt abzugeben.«
M.M. meint
Wo war der Mann im Januar? Nachher kann man ja immer interpretieren, frei Haus.