Eigentlich kann man ja den Mann abhaken. Er ist weg vom Fenster.
Doch das Bemerkenswerte an seinem Abgang ist, dass keinem Journi ein paar Worte zu einer Würdigung seines langen Politlebens in den Sinn gekommen ist.
Ich meine: Der Mann hat über vierzig Jahre lange eine auffällige politische Rolle gespielt und keiner und keine eines ernst zu nehmenden Mediums schreibt was zu seinem Abgang?
Wohl aus Mangel an Worten flüchtet man sich stattdessen in Interviews. Mann wirft ein paar Stichworte in die Luft und notiert knechtergeben die Anworten.
Oder macht eine Art Homestory, weil einem halt zu den politischen Leistungen des Mannes partout nichts einfällt.
Was bleibt, ein Satz: „Meine Vorstösse im Nationalrat kommen [kamen] selten durch.“
Und ein zweiter Satz zum Sitzverlust der FDP in den letzten Nationalratswahlen: „Sie hat Leute ins Boot geholt wie Thomas Kessler, die das Parteiprogramm umschrieben – was bei der Basis nicht überall gut ankam.
Was als typischer Reflex des Mannes gelten kann: Der Versuch, mit einer schnoddrigen Behauptung die Deutungshoheit zu erlangen.
Die Baselbieter wissen, was ich meine.
Nun liegt mir Kessler so fern wie Mauritius.
Aber immerhin kann man hier für die Nachwelt festhalten, dass der ehemalige Chefbeamte die meisten Papanaschierstimmen auf seiner FDP-Liste geholt hat.
Die beiden ÖKoliberalen der FDP, Christian Egeler und Thomas Kessler belegten Platz 1 und 2, während der glücklos agierende Parteipräsident Urgese abgeschlangen auf dem letzten Platz landete. auf dem dritten Platz landete.
Ja, und dann war da noch der Auto-Seiler, den man kurz vor Torschluss statt einer Frau einwechselte und der mit dem Slogan „Wer das Auto liebt, liebt auch mich“ ziemlich hart auf der urbanen Wirklichkeit aufschlug.
Was ihm keine Lehre war.
Er irrlichtert noch immer mit dem Autothema durch die Basler Politik.
Fakt ist auch, dass die Listenverbindung mit der glp – von Kessler Urgese eingefädelt und forciert – ein geschickter Schachzug war.
Der Frehner-Sitz ging bekanntlich an diese Listenverbindung.
Sei’s drum.
Jetzt gilt „bonjour tristesse“: „Es braucht jetzt Selbstdisziplin. Da muss ich mich anstrengen. Ich möchte relativ früh aufstehen, in mein bei der LDP gemietetes Büro beim Bahnhof SBB gehen und damit eine Tagesstruktur schaffen.“
Sagt der Mann.