Vicuña war mal eine Hippie-Kommune, was man im örtlichen Gemüseladen noch erahnen kann.
Mein aktives Spanisch reicht aus, um Kaffee zu bestellen. Oder ein Bier. Oder den Tank bis oben füllen zu lassen.
Wenn mir jemand etwas erklären will, dann verstehe ich das der Spur nach. Weil das Hirn, dieses Wunderwerk, aus den drei, vier verstandenen Wörtern eines Zehnwörtersatzes den Sinn des Gesagten rausfiltern kann.
Ohne diese Fähigkeit hätten wir Hakan Yakin nie verstanden.
Aber eigentlich ist es so, dass all jene, welche in Südamerika mit mir ein Geschäft machen wollen, zum Beispiel ein Hotelzimmer vermieten oder ein Mittagessen empfehlen, genügend Englisch reden, um die wesentlichen Details des Handels verbindlich vereinbaren zu können.
Kurz: Wie überall auf der Welt – selbst in China – reicht es völlig aus, wenn man Englisch spricht. Lesen muss man die Sprache sowieso können, man ansonsten von einem wesentlichen Teil der weltweiten Information abgeschnitten ist.
In der Schweiz – auch im Kanton Baselland – geistert die Idee herum, dass nicht nur Kosovoalbaner sondern auch englischsprachige Ausländer eine Landessprache lernen müssten.
In La Paz hatten wir in einem Kaffee die Bekanntschaft eines jungen Paares aus dem Wallis gemacht. Ich sagte zwei, drei Sätze auf Französisch und er ein paar auf Deutsch. Sie sprach nur Französisch.
Wir sind dann ins Englische gewechselt und hatten von da an keine Verständigungsprobleme mehr.
Man mag mein mangelndes Französisch bedauern.
Fakt ist, dass ich diese Sprache nie brauche, hingegen ist Englisch für mich genau so wichtig, wie Deutsch. Ich lebe im Grunde genommen zweisprachig.
So wie viele Schweizer aller Landesteile, die in multinationalen Unternehmen arbeiten. Wer nicht Englisch kann, ist aus sehr vielen Berufen schlicht ausgeschlossen.
Es wäre deshalb nicht abwegig, man würde Englisch als weitere Landessprache anerkennen. Und könnte damit auf die unsinnigen Sprachkurse für Englischsprachige verzichten.
Und was das Frühfranzösisch anbelangt, so würde ich das sofort zugunsten des Englischen aufgeben. (Der Vertreter Nr. 1 der dritten Generation (4) spricht inzwischen akzentfrei Englisch. Für ihn ist Englisch keine „Fremdsprache“. Er besucht eine zweisprachige Tagesstätte.)