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Engelberger: Zuerst schiessen, dann fragen

10. Juli 2020 By M.M.

Die Corona-Kommunikation des Herrn Engelberger kommt mir vor, wie das, was man amerikanischen Cops nachsagt: Zuerst schiessen und dann fragen.

Man sagt also, alle Rückkehrer aus Corona-Krisengebieten müssen in Quarantäne.

Wow, denkt man, das ist aber mal eine klare Ansage.

Doch ein paar Tage später stellt sich heraus, dass er ein Schuss aus der Hüfte war. Ein etwas hilflos wirkenden Basler Gesundheitsdirektor, derzeit Chef aller kantonaler Gesundheitsdirektoren, erklärt am nationalen Fernsehen dem verblüfften Publikum, dass dies gar nicht möglich sei.

Mal in Klammer:
Man sagt ja immer, Frau Ackermann sei eine schlechte Kommunikatorin. Doch wenn ich jetzt den Herrn Engelberger live erlebe, dann weist der CVP-Mann in dieser Disziplin ebenfalls erhebliche Defizite auf.

Jetzt, wo es nicht um lokale Politfolklore geht, sondern um ernsthafte Fragen.

Herr Engelberger braucht jeweils mindestens fünf Sätze, um nichts zu sagen.
Klammer zu.

Zuerst schiessen, dann fragen – es ist keine Überraschung, dass die Basler Kultur-, Bar- und Clubszene sauer auf den Mann ist: „Was für ein Hü und Hott!“

Zumal sich mit der über Nacht eingeführten 100er-Regel ein politisch brisantes Feld auftut: Die Club- und Kulturszene spricht Alternative und Junge an.

Die kulturelle Machtfrage: Die Eröffnung des Musiktempels am Steinenberg im August, an der nach dem Engelberger-Verdikt fast schon trotzig festgehalten wird, lässt sich das konservative Establishment hingegen nicht nehmen.

Auch nicht aus Solidarität mit den Kunstschaffenden, die jetzt unter der 100er-Latte durchkriechen müssen.

Herr Engelberger ist auch geladen. Logo.

Die Frage ist also, was jetzt mit den betroffenen Betrieben geschieht? Erneut Geld reinpumpen? Oder doch eingestehen, dass die Branche kaum mehr zu retten ist?

Ach was, in den nächsten Wochen wird einfach mal palavert.

Zweite Klammer:
Wenn Baschi Dürr mit seiner Polizei in eine Krisensituation reinschlittert, dann kann sich der Mann zumindest verständlich und klar ausdrücken. So dass sich danach jedermann, entlang der politischen Grenzlinie, seine eigene Meinung bilden kann. Der ehemalige PR-Mann sollte Herrn Engelberger in einem Crashkurs die Basics der Krisenkommunikation beibringen.
Klammer zu.

Doch Herr Engelberger ist, muss man ihm zugute halten, nicht der einzige, der in der Nachlockdownzeit etwas unbeholfen wirkt.

Auch „die in Bern“ haben so ihre Probleme, nach dem Rückkehrer-Hüftschuss zu erklären, was nun Sache ist.

Zum Beispiel beim alles entscheidenden Punkt der Quarantäneanordnung für Rückkehrer (aus Serbien z.B.): Die Lohnfortzahlung.

Muss der Arbeitgeber die zehn Tage in heimischer Quarantäne bezahlen oder muss der Rückkehrer in den unbezahlten Nachurlaub?

Während 6 Minuten und 27 Sekunden versuchte Michael Schöll, Vizedirektor des Bundesamts für Justiz, am Donnerstag vor den Medien zu erklären, was denn nun gilt, wenn jemand nach der Rückkehr aus einem Risikogebiet in die Quarantäne muss und seiner Arbeitsstelle fernbleibt. Eine abschliessende Antwort konnte Schöll nicht liefern: Was genau gilt, kann Ihnen heute niemand verbindlich sagen.

In der Tat.

Jetzt passt der Satz: Die gefährlichsten Superspreader sind widersprüchlich kommunizierende Regierungen und Behörden.

Haben wir gelernt.

PS: Macht Herr Engelberger so weiter, dann könnte es für ihn und nicht für Baschi Dürr eng werden im Oktober.

Kategorie: Coronavirus, Politik Stichworte: Einsichten

Leser-Interaktionen

Kommentare

  1. U. Haller meint

    11. Juli 2020 um 13:00

    Geschmunzelt: »Der Parvenu aus Basel« (bz)

    https://www.bzbasel.ch/basel/basel-stadt/gesundheitsdirektor-lukas-engelberger-er-mied-entscheidungen-bis-er-deren-reiz-entdeckte-138425922

    PS Der Stefan Kuster mag ein sympathischer Mensch sein, wirkt aber unbeholfen. Sehr sogar. Der ist aber – um die Facts wieder ins rechte Licht zu rücken – für die Wahrnehmung im Lande um einiges wichtiger als der um sich fuchtelnde Herr Engelberger.

  2. Christoph Meury meint

    11. Juli 2020 um 00:01

    Um sich ein Bild zu machen in welchem chaotischen Umfeld sich der Basler Gesundheitsdirektor Engelberger bewegt, hier ein Beitrag der Republik:

    «Wer an der Planung scheitert, plant das Scheitern« Contact-Tracing war die Bedingung für den Ausstieg aus dem Shutdown. Doch viele Kantone sind damit überfordert – und bis letzte Woche stritt man sich, welche Daten erhoben werden sollen. Kann das Contact-Tracing so überhaupt funktionieren? https://www.republik.ch/2020/07/10/wer-an-der-planung-scheitert-plant-das-scheitern

    Die Situation war bis anhin praktisch und für die Kantone feudal. Man konnte die gesamte Verantwortung seelenruhig an den Bund delegieren. Daniel Koch vom BAG, sekundiert von Bundesrat Alain Berset (oder umgekehrt) waren verantwortlich und schuld, wenn etwas schief lief. Jetzt ist die Verantwortung wieder bei den Kantonen und die rudern nicht nur mit den Armen, sondern hadern mit ihren Kompetenzen und schielen unverhohlen nach dem grossen Bruder in Bern.

  3. Franz meint

    10. Juli 2020 um 11:06

    Ist aber auch sowas von gemein ein unberechenbares Virus auf eine Stadt loszulassen, die bisher jedes Problem einfach mit viel Geld zuschütten konnte.

  4. Christoph Meury meint

    10. Juli 2020 um 10:48

    Apropos: Was ist eigentlich mit der Baselbieter Regierung? Ich finde nach dem letzten Skandälchen um die Sicherheitsdirektion ist es verdächtig ruhig geworden um Kathrin Schweizer und ihre Gspönli. Auch von RR Thomas Weber, seines Zeichens Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektor, hat man in Bezug auf Corona und ein entsprechend aktualisiertes BL-Konzept nichts gehört. RR Monica Gschwind scheint mit der Schulferien-Pause vollständig abgetaucht zu sein. Wir hoffen lediglich, dass sie diesmal ihre Ferien nicht wieder im Tirol verbringt. Bei den Kulturschaffenden sieht RR Gschwind aktuell keinen Handlungsbedarf. Quantité négligeable! Sollten ein paar Veranstalter & Künstler hops gehen, kommt dies nicht ungelegen, kann dadurch doch zukünftig Geld gespart werden. RR Isaac Reber, ansonst nie verlegen, wenn ein paar Bonmots angesagt sind, ist ebenfalls auf Tauchstation. RR Anton Lauber weigert sich nachwievor beharrlich für das Pflegepersonal (viel gelobt in der Krise, jetzt aber wieder fallen gelassen), die Kitas, die Kulturschaffenden und BeizerInnen mehr Geld aufzuwerfen. Der Baselbieter Donald Duck hütet das Steuergeld, um es später als Steuererleichterungen für Firmen zu verwenden. Kurzum: Eine Regierung, die nicht regiert, schafft ein Vakuum. Und die SVP nutzt diese Leerstelle, um Abstimmungspropaganda zu betreiben und dafür ihre Botschaft der schweizweiten Grenzschliessungen zu proklamieren.

    • Anonymus meint

      10. Juli 2020 um 13:42

      Ach der Herr Meury wieder! Kennt nicht mal den Unterschied zwischen Tirol und Südtirol und will einer Kantonsregierung unterjubeln, was sie alles falsch macht. Noch so ein frustrierter Kultureller, der jahrelang am Staatstropf hing, und jetzt nachtritt. Unschön!

      • Christoph Meury meint

        10. Juli 2020 um 15:42

        Ich weiss, es ist wie im Grümpeliturnier, die stärksten Spieler stehen am Spielrand und wissen Bescheid (meistens von der Spezies: Silberrücken).

        Nach über dreissigjähriger Erfahrung als Veranstalter, weiss ich was es heisst, die Theater geschlossen halten zu müssen und mit freischaffenden KünstlerInnen ohne feste Verträge zusammenzuarbeiten. Da ist eine Theaterschliessung eine Katastrophe und darum muss sich eine Regierung drum kümmern. Genau so rasch und umsichtig, wie man dies beispielsweise bei einer Fluggesellschaften, oder der Malerbude in Bubendorf zu tun pflegt.

        Ich weiss natürlich, dass es Menschen gibt, welche die Kultur unter «nice to have« und als Kostenfaktor abbuchen. Sie sind aber glücklicherweise in unserer Region in der Minderheit.

        PS.: Bei persönlichen Attacken den Ball bitte flachen halten, auch aus dem anonymen Gebüsch.

        Zudem: Tirol ist eine Region in den Alpen im Westen Österreichs und Norden Italiens. Soviel zur Geografie.

      • U. Haller meint

        10. Juli 2020 um 17:37

        Unschön?? Sie sind wohl nicht sehr kulturaffin, dass Sie aus dem anonymen Bunker (es wäre doch viel ehrlicher, mit Ihrem vollen Namen zu Ihrer Meinung zu stehen!) solche Petarden zünden. Es geht sehr schnell vergessen, dass ein grosser Teil der der Kulturschaffenden in prekären Einkommensverhältnissen lebt, was in dieser Branche leider systembedingt ist. Diese gehören aufgrund der Covid19-Massnahmen mitunter auch zur Gruppe der Verletzlichsten, und gerade sie warten bisher vergeblich auf adäquate Unterstützungsmassnahmen. So stirbt die Kultur ökonomisch einen stillen Tod. Aber das geht wohl an Ihnen vorüber. Das ist unschön!

        • Anobymus meint

          10. Juli 2020 um 17:42

          Ich habe kein Wort zur Kultur geschrieben. Mir geht es um die unqualifizierten Bemerkungen zu den Leistungen der BL-Regierung. Unterschied autonome Provinz Südtirol österreichisches Bundesland Tirol müssen wir glaub nicht diskutieren. Ist auch mehr Politik als Geografie!

        • Erich Kult meint

          11. Juli 2020 um 15:49

          Kultur ist kein objektivierbarer Begriff und kein geschütztes Label: jede(r) darf sich das auf die Stirne kleben. Die einundachtzigjährige Eurythmistin und der Rampassbarde Florian Schneider-exEymann. Dies im Unterschied zum Spengler, zur Schreinerin und Pilotin und zur Lehrperson, die objektivierbaren Kriterien genügen müssen. Und entsprechend darf, wer vorgibt, Kulturaffine zu beliefern, nach coronarer Unterstützung rufen, losgelöst von der Frage der Qualität der Darbietung und unabhängig von der Nachfrage. Wer das anders sieht, gilt als Banaus. Oder Banausin (dies als mein zeitgendergeistiger Beitrag an die Affinen hier). Ein Feld mehr, wo der Markt eben grad gar nichts selber regelt.

          • Christoph Meury meint

            11. Juli 2020 um 17:37

            Die heutigen SchauspielerInnen, TänzerInnen, RegisseurInnen & ChroreografInnen, MusikerInnen, etc. haben einen Fachhochschulabschluss. Ihre Diffamierung greift ins Leere.

            Zudem: «Getretener Quark wird breit, nicht stark« (Goethe)

            • Erich Kult meint

              11. Juli 2020 um 21:12

              Danke für den Steilpass, Herr Meury: diplomiert und null Chancen auf ein Auskommen. Wenn die zB bei einem Würth Museümli, das als drei Jahre einen neuen Baselitz aus dem Magazin des Patriarchen reinstellt (was ja ok ist), einen kuratorischen (Sprich: diesen Baselitz in Schwäbisch Hall bestellen) Teilzeitjob anbieten, melden sich 87 Verzweifelte und darunter zirka 13 Habilitierte ü45. Doch doch, nur weiter so expandieren mit Diplomen, ungeachtet der Nachfrage und der Qualität des Outputs. Knöpfen Sie sich doch mal das esoterische Neue Theater in Dornach vor: da waren sogar Sie mit Ihrem Roxy quasi ein darbendes Kirchenmäusle im Vergleich Leistung/Aufwand/Subvention. Aber reden Sie ruhig weiter von Diffamierung und so, Sie hatten ja Ihre fetten Jahre.

              • Christoph Meury meint

                12. Juli 2020 um 10:01

                Natürlich könnte man Berufsgruppen abschaffen, welche Arbeitslose generieren. Da müsste man aber folgende Reihenfolge berücksichtigen (2019): Kaufmännische und administrative Berufe: 13’299/ Gastgewerbe und Hauswirtschaft: 11’451/Baugewerbe: 9’215/ Unternehmer, Direktoren, leitende Beamte: 7’458/Gesundheitswesen: 4’769 Arbeitslose/ etc., etc. Künstlerische Berufe: 1’100.

                Ich bleibe dabei: «Getretener Quark bleibt breit, nicht stark«.

                • Arlesheimreloadedfan meint

                  12. Juli 2020 um 15:36

                  Gibt man bei Telefonbuch.ch „Erich Kult“ ein,gibt’s nur Werbung für eine Glasbruchversicherung ?
                  Spekuliert da jemand auf eine gewaltätige Reaktion der Kulturleichen ?

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