Herzog & de Meuron – wenn der Doppelname auch nur geraunt wird, werfen sich Politiker und Stadtplaner in den Staub. Besonders in Basel, wo der monumentale, aggressive Roche-Turm (Bild) realisiert wird.
In Hamburg haben die beiden „Stararchitekten“ – das Wort steht für „Hochbauzeichner auf Egotrip“ – Schiffbruch erlitten, mit ihrem gigantischen Konzertsaal, der Elbphilharmonie. Als wäre es ein Calatrava laufen auch beim Hamburger H&dM-Projekt die Kosten derart aus dem Ruder, dass die Stadt deswegen in ernsthafte Probleme rutscht.
Der SPIEGEL macht Schluss mit der Stararchitektur und plädiert dafür, die Elbphilharmonie nicht fertig zu bauen.
Deshalb:
Hamburg könnte vorangehen und öffentlich verkünden, dass man einen Fehler gemacht hat. Dass man sich den Unsinn mit der „Leuchtturmarchitektur“ von Imagestrategen hat aufschwatzen lassen. Dass der „Bilbao-Effekt“ eine Fata Morgana der neunziger Jahre ist, die längst enttarnt ist.
Und überhaupt:
Es ist ein scheußliches Projekt. Seine Beeindruckungsästhetik nervt, und sein Konzept passt nicht in die Zeit. Ein Konzertsaal als exklusiver Audio-Uterus in eine neoliberale Trutzburg aus Luxushotel, sündhaft teuren Eigentumsapartements und zugiger Aussichtsplattform für den Plebs?
Haguhans meint
Genau. Mal Schluss machen. Genug Geld rausgeworfen ist genug Geld rausgeworfen. Wann kommt man eigentlich bei der NEAT auf solche Gedanken?
San Gimignano meint
Wo er recht hat hat er recht, der Herr Messmer. HdM produziert eh nur Trottenkunst (das wiederum versteht nur die Wachowskyseele von Herrn Messmer). Auch die ursprüngliche TannzapfenDNA der Roche war purer Kitsch. Dass Grossraumphalli bald nur noch Zeitdokumente versunkener Bürokratien sein werden ist inzwischen wohl auch klar.
U. Haller meint
Das erste Projekt
http://www.onlinereports.ch/Wirtschaft.98+M52f4c45337f.0.html
hätte wenigstens noch das gewisse spezielle Etwas aufgewiesen, wie die weiland bachab geschickte Calatrava-Brücke. Vertane Chancen rächen sich mal….