Ein guter Moment jede Woche ist jeweils der Dienstagmorgen so um die halb neun Uhr herum.
Dann maile ich der BaZ meine wöchentliche Kolumne.
Nachdem ich nochmals eine Stunde daran herumgeschraubt und diesen und jenen grandiosen Einfall vom Montag deleted habe.
Das Gute an dieser Kolumne ist, dass sie ein festes Korsett von 3’373 Zeichen inkl. Leerschläge hat. Gut 3’386 geht auch noch knapp.
Man kann sich nicht im Unendlichen verzetteln.
Nein, ich befasse mich diesen Mittwoch nicht mit dem neuen Baselbieter Pensionskassendebakel, das am Sonntag durch die Schweiz am Sonntag publik gemacht wurde.
(Ich wundere mich ja, dass die anderen Medien die Story nicht aufgegriffen haben.)
So wie wir es – die SVP und ich – schon immer gesagt haben, ist die Pensionskasse des Staatspersonals ein Fass ohne Boden. Die 1,3 Milliarden, die wir Steuerzahler vor drei Jahren eingeschossen haben, reichen nirgendwohin.
Die Bankrotterklärung des Kassenwarts:
Die «notwendigen» Renditen könnten mit den «risikoarmen» Anlagen überhaupt nicht erwirtschaftet werden. Verschärft werde die Situation dadurch, dass der «sichere Hafen Liquidität» heute nur zu negativen Konditionen bei den Banken angesteuert werden könne.
Die Regierungsratshoffnung der FDP, Christoph Hiltmann – ihm wird von der Schw-a-S das Attribut „gemässigt“ angehängt – fordert flugs eine Senkung des Umwandlungssatzes von 5.8 auf 4.9 Prozent.
Aber wie gesagt, das ist nicht mein Thema.
Ich befasse mich – obwohl ich in Arlese wohne – nochmals mit den Basler Wahlen.
Einstieg:
Kaum kommt in Basel etwas Wahlkampfstimmung auf, meldet sich noch-RR Christoph E. als politischer Klimapfleger zu Wort und plädiert statt für hitzige Debatten um Ideen und Positionen à la Markus S. für „Schpürschmi“-Apéros in der Kunsthalle. Womit er offenbart, weshalb er sich nicht traute, mit der kämpferischen Anita F. um den Ständeratssitz zu streiten: Er hätte seine Wohlfühlzone rund um ein Basler Speiselokal verlassen müssen.
Sissachr meint
Unfreiwillige Schützenhilfe des Kassenwarts der BLPK für die AHV+ – Initiative. Bei der PK wird’s nur noch abwärts (mit den Leistungen) und Aufwärts (mit den Beiträgen für Arbeitgeber und Arbeitnehmer) gehen. Konsequenterweise müssten Sie und die SVP die AHV+ – Initiative stützen, weil sie a) schonender für die KMUs sind (oh, Herr Buser müsste sie in dem Falle ja auch unterstützen!) und b) existenzsichernder für die Jahrgänge 1965 – 1988 (oder so) wäre.
U. Haller meint
@ Sissachr: Auch wenn ich als AHV-Bezüger mich über den zugegebenermassen nicht benötigten Zustupf freuen könnte, gilt für mich dennoch ein klares »Nein«. Eine pauschale Rentenerhöhung im Giesskannenprinzip ist ordnungs- und sozialpolitisch falsch und berücksichtigt die falschen Adressaten. Es ist aber allerhöchste Zeit für eine Gesamtreform der Altersvorsorge, statt Zückerchen wie Einzelschritte und pauschale Rentenerhöhungen zu verteilen. Die AHV – das wissen wir alle, doch die Linke will dies partout nicht thematisieren – rutscht aufgrund der demographischen Alterung immer tiefer in die roten Zahlen, weshalb eine Reform der Altersvorsorge überfällig ist. Der Weg mit der AHVplus-Initiative geht aber in die falsche Richtung. Er führt in eine Milliarden teure Umverteilungsmaschinerie und belastet einmal mehr die Gesamtwirtschaft durch eine weitere Verteuerung des Arbeitsplatzes Schweiz – mit dem Risiko von weiteren Arbeitsplatzverlusten und einer höheren Arbeitslosigkeit. Die ganze angedachte »Scheinreform« zeigt doch deutlich auf, dass unsere Politiker letztendlich nur an faulen Kompromissen zwischen links und rechts interessiert sind, zwingend notwenige Kompromisse zwischen den Generationen aber unter den Teppich gekehrt werden. Das wäre wohl für einige zu schmerzhaft…..
Heiner Schäublin meint
Fauler Kompromiss?
Wer vierzig oder mehr Jahre in Rentenkassen eingezahlt hat, der darf erwarten, dass er dafür auch etwas zurückerhält.
Falls nicht, dann nennt sich das organisierter (bandenmässiger) Betrug. Oder nach heutigen Massstäben: Politik.
angrymonk meint
Hätte man der Bevölkerung damals reinen Wein eingeschenkt (Stichwort: 500 Millionen), dann wäre die PK-Reform damals höchstwahrscheinlich abgelehnt worden. Auch die umstrittene Vollkapitalisierung (ohne Deckungsreserve, dafür mit einer Eventualverpflichtung des Arbeitgebers, sprich: des Steuerzahlers) hätte nicht zwingend sein müssen. Aber die sog. Finanzexperten in der BLPK und in der Finanz- und Kirchendirektion haben es wieder einmal geschafft und nun ist der Salat angerichtet. En Guete!