Als das Schweizer Fernsehen seinen Sendebetrieb aufnahm, führte dies zu einer Debatte im Nationalrat (damals noch ganz unter Männern).
Die heute ziemlich eigenartig anmutende Diskussion auf den Nenner gebracht: Fernsehen lenkt vom Denken ab.
Was, wie wir inzwischen alle wissen, durchaus zutrifft.
Wenn ich nichts mehr denken will, mich einfach mal eine halbe Stunde treiben lassen möchte, dann gucke ich Glanz & Gloria.
Oder die Rundschau.
Gestern war wieder so ein Moment des geistigen Innehaltens. Sie zeigten eine Sommerreportage, die, so die Drohung, fortgesetzt wird.
Erste Station war Wollerau, wo nur noch reiche Ausländer wohnen. Und dazwischen die Herren Ospel und Federer.
Wollerau war vor ein paar wenigen Jahren ein völlig verarmtes Kaff. Dann haben sie die Steuern gesenkt und inzwischen kostet der Quadratmeter Land 2’000 Franken.
Wer heute in Wollerau wohnt, hat mit Wollerau und dem Rest drum herum nicht viel am Hut. Und spricht Englisch.
Auch im Kindergarten.
Um die Politik, die Feuerwehr und das Sozialwesen kümmern sich noch ein paar übrig gebliebene Eingeborene. Die reden auch im Kindergarten noch Schweizerdeutsch.
Es ist schon ein exotisches Land, diese Schweiz.
Habe ich gedacht und mich mit einem Camilleri ins Bett verdrückt.