
Bemerkenswert angesichts der Weltlage: Ein Amerikaner wird Papst. Wer sich an die politische Lage zur Zeit der Wahl des Polen Wojtyła erinnert, erkennt den geopolitischen Umbruch.
Damals war es ein Signal an den Osten.
Und heute?
Ein Signal an eine erschöpfte Supermacht im Abwehrkampf gegen ihren eigenen Bedeutungsverlust?
Papst Leo XIV gilt als gemässigt – wenn man so will wurde in Rom ein amerikanischer Gegenentwurf zu Trump gewählt.
Denn in Trumps Welt ist „gemässigt“ ein Codewort für Schwäche, Anbiederung und ideologischen Verrat. Ein amerikanischer Papst, der Brücken baut statt Mauern – das klingt für Trump wie: woke auf Latein.
Für Maga-Leute wie Vance oder Bannon, die den Katholizismus als kulturelle Waffe im globalen Kulturkrieg nutzen, ist die Wahl ein Dilemma: Auch dieser Papst ist katholisch – aber nicht katholisch genug.
Oder schlimmer: katholisch im falschen Sinn.
Möglich, dass sie ihre Distanz damit begründen werden, er habe den grössten Teil seines Lebens in Südamerika verbracht. Und sei auch Peruaner (Doppelstaatler).
Der Kulturkampf hat begonnen:
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Daniel Flury meint
«Convert», die neue Fragrance der amerikanischen Aussenpolitik riecht zwischen Hickorybarbecuekohle mit Schweinehals bis zum OnlyFans-Busenmodel mit 12-Stunden-Tag.
Da dürfte der neue Leo anderes präferieren. Ich schätze, er wird sich nach gewissen Begegnungen die Hände in Unschuld waschen müssen.