Eigentlich fehlen jetzt nur noch die „weapens of mass destruction“.
Dann könnten wir die Sache als Déjà-Vu abhaken.
Aber auch so gilt: Wenn die amerikanischen Geheimdienste – die schwimmen ja in solchen Diensten – und dazu noch der israelische sagen, es war Giftgas, dann ist das etwa so, wie wenn der Bundesrat behauptete, im Bundeshaus West sei ein Einhorn gesichtet worden.
Wenn dazu noch die beiden Oberkrieger Cameron und Hollande aus den Pleiteländern England und Frankreich das Horn zum Angriff blasen, dann wissen wir: es wird einmal mehr böse enden.
Warum, so muss man sich fragen, fühlt sich eigentlich immer der Westen dazu gedrängt, Bomben auf irgendwelche Länder zu schmeissen?
Warum beschliesst der Sicherheitsrat nicht mal, dass Russland und China den Job in Syrien übernehmen sollen?
Und wir lehnen uns derweil zurück (und konzentrieren uns auf die humanitäre Frage)?
Was zum Geier gibt es denn dort unten für „uns“ zu gewinnen? Komme jetzt keiner mit Demokratie und Freiheit und ähnlichem Schwachsinn.
Jakob Rohrbach meint
Es gäbe dort unten schon etwas: Kontrolle. Kontrolle über Durchgansrechte vom Irak zum Mittelmeer etc.
Niemand, absolut niemand würde derart viel Investieren ohne entsprechenden Nutzen. Humanität war noch nie ein Beweggrund für militärisches Eingreifen. Leider.
Siro meint
was soll die völkergemeinschaft gegen ein regime unternehmen, dass (s)ein volk abschlachtet und giftgas einsetzt?
M.M. meint
Fragen stellen ist oftmals einfacher als Antworten zu geben.
Besonders wenn sie so einfach formuliert sind.
Siro meint
es ist eine frage, die ich ernsthaft frage. ich habe auch keine antwort. vor allem muss ich weder die verantwortung für ein handeln bzw. unterlassen übernehmen noch selbst mein leben riskieren. dennoch will ich die gewalt nicht ertragen, die den menschen zugefügt wird. nur mit dem argument „irak“ alleine, kann man dieses dilemma nicht beantworten, denn es gaub auch interventionen, die die menscheit brauchte. ich weiss wirklich nicht, woran ich mich orientieren soll.
M.M. meint
Ich bin schon skeptisch, wenn ich nur schon das Wort „Völkergeinschaft“ höre. Zuletzt waren damit meistens die USA, GB, F und die Golfstaaten, gemeint.
Und bitte, wenn der US-Vize im Namen der Völkergemeinschaft spricht, dann schalte ich sowieso auf Arte um.
So hart es tönen mag, aber wir müssen wohl damit leben, dass es nur sehr selten so ist wie bei uns. Ist ja auch nicht so lange her, dass wir uns in Europa aufgehört haben, uns gegenseitig die Köpfe einzuschlagen.
Siro meint
am schluss kommt man wohl zum schluss, dass man sich mehr als um seine sedes beatae nicht kümmern kann (und soll). vor allem dann, wenn man nicht als machthaber oder soldat die verantwortung für sein leben und das leben anderer übernommen hat. dennoch gibt es einen punkt, den wir als menschen nicht akzeptieren dürfen, wenn staaten und parastaaten völker abschlachten. aber dann beginnen wir wieder von vorne und wartet auf antworten und orientierung …
M.M. meint
Tja, so ist das.
Die Stunde der Wahrheit für das Mitglied Schweiz der Völkergemeinschaft kommt dann, wenn wir 20’000 oder 30’000 oder 50’000 Flüchtlinge aus Syrien Asyl gewähren sollen.
Rainmaker meint
Gemäss UN – „konventionell“ 100’000 TOTE! Jetzt werden scheinbar ein paar Dutzend vergiftet und man sieht sich legitimiert anzugreifen….
M.M. meint
Eben.