Herr Pfister, ziemlich konservativer Parteipräsident der CVP, hat eine eigenartige Idee:
«Wir müssen vielleicht wieder über einen Religionsartikel in der Verfassung diskutieren», sagte er. Ein solcher könne regeln, welche Werte für alle gelten und nicht verhandelbar sind.
Soweit kommt es noch, dass sich die Kirchen wieder in unser tägliches Leben qua Verfassung einschleichen und die Deutungshoheit darüber bekommen sollen, was geht und was nicht.
Trashbarg meint
Dann können wir auch gleich die Scharia einführen!
Heiner Schäublin meint
Wir nehmen den Katechismus. So sparen wir viel Zeit und all die überflüssigen Diskussionen.
D. Recher meint
Ähm, nein. Der „Religionsartikel“ kam 2010 im Parlament (nota bene: aus Basel) zur Sprache und beinhaltete:
„Gestützt auf Artikel 160 Absatz 1 der Bundesverfassung reicht der Kanton Basel-Stadt folgende Standesinitiative ein:
Um ein friedliches und diskriminierungsfreies Zusammenleben der verschiedenen Religionsgruppen in der Schweiz zu fördern, ist Artikel 72 der Bundesverfassung durch einen neuen Religionsartikel zu ersetzen, der das Verhältnis zwischen den Kirchen und anderen Religionsgemeinschaften und dem Staat (unter Vorbehalt der Zuständigkeit der Kantone) umfassender und verbindlicher regeln soll.
Der neue Religionsartikel soll die Religionsfreiheit angemessen ausformulieren und präzisieren, unter anderem auch bezüglich der Errichtung von religiösen Bauten. Er soll die Religionsgemeinschaften aber auch stärker in die Pflicht nehmen, die Grundrechte zu achten und zu wahren, die demokratische und pluralistische Ordnung der Schweiz zu respektieren, Toleranz gegenüber Andersdenkenden walten zu lassen sowie Transparenz über ihre Verhältnisse zu schaffen. Schliesslich soll der neue Religionsartikel Bund und Kantone zur Förderung von interreligiöser Toleranz und zur Bekämpfung von gewaltsamem religiösem Extremismus verpflichten. Dabei ist jegliche Diskriminierung zwischen verschiedenen Religionsgemeinschaften zu vermeiden.“
Ich persönlich halte rein gar nichts von religiösen Initialen (seien es C oder I) in der Politik, aber hier geht es um eine m.E. dringend notwendige BESCHRÄNKUNG der Religionen, eben nicht das schleichende Einnisten.
Vorstösse der CVP sind diesbezüglich kritisch zu prüfen aber scheinen in dem Fall doch sinnvoll.