Das eigentlich erstaunliche am Personaldebakel im Basler Polizeidepartement ist doch, dass mit Stephanie Eymann ein Polizeiprofi übernommen hat.
Sie galt als Idealbesetzung: Juristin, Staatsanwältin, Polizei-Majorin, Dozentin, Politik erfahren.
Inzwischen scheint der Pluspunkt „Polizei-Majorin“ genau ihr Problem zu sein. Die kumpelhaften Eymann, die Frau mit dem richtigen Stallgeruch, hat wahrscheinlich gerade deshalb nicht gesehen, was in ihrem Polizeikorps schief lief.
Trotz vieler Gespräche „auch mit einzelnen Polizisten“.
Nicht mal die übergriffige Kultur im Korps gegenüber Frauen will die Frau an der Spitze erkannt haben.
Die These, wonach konkrete Polizeierfahrung ein Plus fürs Amt sei, ist mit dem Bericht widerlegt.
Gemäss der politischen Logik, die zur Nichtwiederwahl von Baschi Dürr geführt hat, müsste im Herbst Stefan Suter Frau Eymann ablösen, um den Laden aufräumen (Kandidatinnen der Linken für den Posten sind nicht in Sicht).
Doch Suter ist der Kandidat der SVP, mit dem bürgerlichen Ticket domestiziert.
Da gilt: Eher Kamel Nadelöhr als SVP-Mann Himmel.
Merke: Ein politisch brisanter Bericht vor den Sommerferien ist nach den Sommerferien nur noch eine Da-war-doch-mal-was-Fussnote.
Anonymus meint
Kommandant Martin Roth hat den Bericht in Auftrag gegeben. Sowas braucht verdammt viel Mut. Wenn man ihn jetzt entlässt, ist das nicht nur ein bisschen seltsam. Jeder, der in seinem Betrieb Unstimmigkeiten untersuchen lässt, ist dann selber doof.
M.M. meint
Einverstanden!