Seit ein paar Wochen haben wir die „Zeitung für das Oberbaselbiet“, die Volksstimme aus Sissach abonniert. Es ist ja interessant, zu wissen, wie die jenseits des SJ-Grabens ticken.
Zum einen muss ich feststellen, dass die Volksstimme ein gut gemachtes Lokalblatt ist. Da könnten sich die Lokalblätter im unteren Kantonsteil noch ein Stück abschneiden.
Zum anderen sind die dort oben, im Gegensatz wie sich die SVP und „Teile der FDP“ (das ist eine neue Sektion innerhalb der FDP) geben, wenig hinterwäldlerisch.
In der aktuellen Ausgabe kommt beispielsweise in einem ausführlichen Interview Kalle Zeller (der heisst richtig Karl-Heinz, aber für uns ist er der Kalle) zu Wort, der Gemeindepresi von Arlese. Der ist ja plötzlich einer kantonaler Shootingstar.
Wegen eines einzigen Satzes.
Es ist schon amüsant, zu beobachten, welch hohe Wellen man mit einer Bieridee, oder besser: mit einer bei einem launigen Bier – ich glaube es waren drei – gebastelten Idee, schlagen kann. Weil wir sagten, Schwachsinn kann man nur mit Absurdem bekämpfen. Ich liebe Monty Python.
Mein Lieblingssatz dieses Interviews:
Arlesheim hat die zweitälteste Mehrzweckhalle im ganzen Kanton.
Aber das war jetzt nur eine Zwischenbemerkung, eine Art Überleitung. Da gibt es nämlich hinter Liestal in Rickenbach (musste auch nachschauen, wo das liegt) den Herrn Geu. Der zeichnet sich durch drei Qualitäten aus:
– er ist der jüngste Gemeinderat im Kanton
– er gehört keiner Partei an
– er hat deshalb vernünftige Ansichten
Zum Beispiel diese:
Der Bezirk Sissach besteht aus 29 Gemeinden, nähme man Diegten und Eptingen dazu, wären es 31. Die grosse Mehrheit hat unter tausend Einwohner. Jede kocht ihr eigenes Süppchen.
Deshalb ist Herr Geu der Meinung, man sollte die 31 Gemeinden zu einer einzigen zusammenschliessen.
Das sind so die Dinge, die in der Volksstimme stehen. Ich kann das Blatt allen politisch Interessierten empfehlen. Dann versteht man auch, wie die dort oben ticken.
Zum Beispiel der Herr Herrmann von der FDP. Der setzte sich vor zwei Wochen vehement dafür ein, dass Gelterkinden weiterhin das völlig unrentable Gemeindebad mit Steuergeldern subventioniert.
Corinne Sutter meint
Da müsste man ja aus Liebe zum Oberbaselbiet dringend mal Siro Imber in Gelterkinden vorbeischicken, um seinem Parteipräsidenten zu erklären, dass ’solche subventionen verteilen, nun wirklich schwer mit liberalen grundsätzen vereinbar ist‘.
Gotte meint
wenn ich nicht schon dafür getadelt worden wäre, würde ich an dieser stelle die geneigte leserschaft an die alternative bei den regierungsratswahlen erinnern. reber kommt zwar geographisch aus dem oberen kantonsteil, aber hülfteschanz-subventionitis sucht man bei ihm vergebens. will heissen: personen wählen, nicht parteislogans, die je nach wohnort flexibel gehandhabt werden!
Urs P. Haller meint
ach, so schlimm ist es doch nicht. Würde ich in Bräzbel wohnen (wollte das sogar mal…) würde ich nicht anders ticken als hier, im Domdorf. Also: Liste 1, Münggestei/Arlese – what else…?
l.h meint
michi herrmann würde vor neid erblassen, wüsste er vom kulinarischen angebot des restaurants vom subventionierten arleser schwimmbad.
Baresi meint
Ou, Kommafehler, aber wenigstens hat es eins.
Baresi meint
Könnte man sagen, was im Gemeindebad Gelterkinden geboten wird gefällt, den wenigsten? 😉