
Der Bundesrat hat am Montag einen Beitrag zur Presseförderung geleistet. Er hat zum Auftakt der politikfreien Sauregurkenzeit die Maskenpflicht im ÖV verordnet.
Weshalb die Jungjournis aller Medien ausschwärmten und unisono feststellten: Sie tragen.
Wer hätte eigentlich etwas anderes erwartet?
Ich fahre seit Wochen nur noch mit dem Auto in die Stadt und sonstwohin.
Nicht weil ich etwas gegen die Maske hätte.
Nein, überhaupt nicht.
Es hat mehr mit den Mitmenschen zu tun, auf die man im ÖV trifft.
Wer die ÖV-Erfahrung BC von der 2. Klasse im vollbesetzten Zug ins Bündnerland vielfach gemacht hat, dieses ÖV-Erlebnis mit den schwatzenden, essenden, telefonierenden, drängelnden, schwitzenden, hustenden Mitreisenden, der möchte sich dem AC nicht mehr aussetzen.
Auch im Tram war man schon immer Zumutungen aller Art ausgesetzt. Die man erduldete, weil man schliesslich mit jeder Fahrt ein wenig die Welt rettete.
Doch nun zeigen die Corona-Distanzregeln, der Aufruf, mehrmals täglich intensiv die Hände zu waschen, dazu noch diese Slowmotion-Aufnahmen vom Spucke-Sprühnebel beim Reden, Lachen und Singen Wirkung.
Es ist nicht die Angst vor Ansteckung, die fürs Auto spricht, sondern dieser leichte Ekel, der sich einnistet.
Thomas Zweidler meint
Ekel muss doch nicht sein, wenn man sich (eben) mit Masken (ich sage dazu Papier oder „Lumpen“ – tönt weniger hart) schützt.
We are one – jeder braucht den Andern – alleine geht es nicht. Gerade in diesen Zeiten.
Ekel ist da doch einfach nur ekelhaft.